Herne, 18. November 2000

Liebe Traudel!
Herzlichen Dank für Deinen Brief vom 12./16.11., er kam heute an. Inzwischen habe ich 6 (in Worten: sechs) "Postsachen" von Dir, die in meinem Korb "unerledigt" liegen (ich bin immer noch sehr ordentlich), und ich bin ziemlich verwirrt. Ich schwanke noch zwischen Freude (soviel Post!) und Ärger (sie will dich ärgern, na klar, hat sie doch geschrieben), was soll ich machen? Alles beantworten (eigentlich ja), wenn ja, wann denn? Es hilft wohl nichts, ich muss, um das zu schaffen, zum 24-Stunden-Tag die Nacht hinzu nehmen. Ich vertage die Entscheidung.

Zurück zum Korb "unerledigt". Die "unerledigte" Post besteht aus folgenden "Postsachen" (damit Du Dich erinnerst):
1. Brief vom 24./26.10., 3.11. 2 + 6 Seiten, u.a. mit dem Stück vom Teppichboden und der Farbe Samba und der Frage nach der Methode der - Mäusschen.
2. Brief v. 7.11., 3 Seiten, der Teppichmann für's Bad war da.
1. Brief v. 7./8./9.11., 6 Seiten, u.a. die rutschenden Strümpfe.
2. Brief v. 9.11., 2 Seiten, alles über Eier, mit falschen Heft-Lochungen.
3. Postkarte (von Ursula) mit Anhang, Leahs Taufe.
4. Brief v. 12./14./16.11., 6 Seiten mit Fotos.

Sonntag, 19. November 2000

Das Wetter ist mies, 8 Grad, kalter Wind und ab und zu Regen. Bleiben wir also zu Hause und erledigen unsere Post. Meine Kontroll-Zählung brachte das gleiche Ergebnis: 6 unerledigte Postsachen (ich kann sogar bis 6 zählen, bei den USA-Wahlen wären sie mit meiner Mithilfe schon fertig). Zählen und rechnen sollte man schon können. Manchmal wird man für richtige Ergebnisse sogar belohnt.

Eigentlich müsste ich nun - wie es sich gehört - meine Briefschulden der Reihe nach abarbeiten. Aber ich greife stattdessen zu dem von Dir so gerne praktizierten "Bocksprüngen", und komme zunächst zur einfachen, weil schnell abzuhandelnden, Nr. 5 (Postkarte mit Anhang). Unsere Hortensien haben in diesem Jahr auch nicht geblüht, konnten sie auch nicht, wir haben keine! Leahs Taufe fand in der kleinen Kirche von Griffydam statt (nur 20 Schritte über die Strasse von wo sie wohnen). Bist Du sicher, nur 20 Schritte? Hast Du es nachgemessen? Waren es doch nicht etwa 25 Schritte? Die Tauffeier im Gemeinschaftszentrum war wohl ein voller Erfolg. Leah hat sich mustergültig benommen, Sis war in guter Form und Du hast neue Verwandtschaft kennengelernt und den Bildern (Brief 6) zu Folge beim Büffet kräftig zugelangt. Schäm Dich! Dann habt Ihr noch einige Verwandte zu Euch mitgenommen, damit sie mal Euer neues Heim sehen konnten. Leider hattet Ihr nicht benug Gummistiefel für alle -
(insert Gummistiefel image)

Gummistiefel in der Not
sind oft wichtiger als Brot.

Beschämend ist allerdings (sehr beschämend) dass Du keinen Kuchen im Haus hattest!

Der 4. Brief (ich nenne ihn Eierbrief) ist auch relativ schnell zu beantworten. Zunächst stelle ich fest, dass Du ständig Probleme mit Deiner Wäsche hast. Es regnet nicht - raushängen, es regnet - reinholen, usw. Hast Du keinen Wäschetrockner? Dann wird es aber Zeit, dass John Dir einen kauft. Die Eier werden immer mehr, immer grösser, sogar mit 2 Dottern. Und so eins möchte John zum Frühstück. Nicht, dass er auf dumme Gedanken kommt! Die falschen Abheftlöcher - kein Problem. Ich habe sie zugeklebt und auf der anderen Seite neue angebracht.

Mit den Überschwemmungen muss es furchtbar sein, eine richtige Katastrophe. Als Nicht-Betroffene kann man sich nicht vorstellen, was Wasser anrichten kann. Seien wir dem Schicksal dankbar, dass wir davon verschont sind.

Die BSE-Krise scheint kein Ende zu nehmen. Überall werden neue Fälle bekannt. Das kann doch so nicht weitergehen. Kann denn der Chief Veterinary Officer Meldrom nichts machen?

Heute nur noch die Erklärung für die Entstehung der "Gesichter", fast schon enttäuschend. Aus meiner aktiven Zeit habe ich noch einige Schablonen von IBM und Bull für die Dokumentierung von Programmabläufen.
(insert Schablone image)
Jedes Zeichen hatte eine bestimmte Bedeutung und das kleine runde war für den Gesichtsausdruck (je nach Stimmungslage) des Programmierers zuständig.


Montag, 20. November 2000

Liebe Traudel!
Es ist nicht zu glauben, nach langer Zeit brauche ich nicht mit der Floskel: "Danke für Deinen Brief ..." zu beginnen. Ich will mich also beeilen, damit mir nicht doch ein Brief "dazwischen" kommt. Ich arbeite die unerledigte Post nach der Reihe ab, mal sehen, ob es klappt.

Dein Brief vom 24./26./30.10. und 3.11. weist erstaunliche Daten auf. Ein Tag vor, ein Tag nach Deinem Geburtstag (Du warst krank), und trotzdem hast Du bis zum 30.10. 3 ½ Seiten geschrieben statt Dich zu schonen.

Es ist sehr zu loben, dass Du meine Verse in einem Büchlein zusammenfassen willst (wenn's Dir Spass macht). Der Name aber: "Helmuts Dichtung" gefällt mir absolut nicht, er ist zu vieldeutig. Wie wär's mit "Verse von Helmut" oder "Helmuts Verse"? (Verse mit "V" bitte, nicht mit "F")!

Ich freue mich, dass Dir meine "Bemühungen" gefallen haben, Dir Geburtstagsfreuden zu bereiten. Ich mache so etwas gerne zumal dann, wenn's ehrlich anerkannt wird und vor allem, wenn ich damit Freude bereiten kann. Die Abstimmung mit Gerd hat fabelhaft geklappt. Leider hat er so ein "dummes" Datum (25.Okt.00) geschrieben. Ich werde ihn aber nicht korrigieren. Bei so alten Leuten hat das keinen Sinn, die ändern sich doch nicht.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Bad! Wenn Deine Zeitangaben stimmen (7. bis 20. ), dann hat der Klempner aber sehr lange gebraucht. Egal, jedenfalls wird das Baden jetzt besonderen Spass machen.

Da seid Ihr also doch nicht "unbeschadet" (vom Sturm) davon gekommen. Nach Deinen Schilderungen sind es ja erhebliche Schäden. Da hatten wir mehr Glück. Bei uns wurden nur 2 Blumentöpfe samt Übertöpfen vom Tisch geweht (Balkon) und zerschlagen, nicht der Rede wert. Ihr habt doch bestimmt eine Hausversicherung, die auch Sturmschäden abdeckt!? Aber selbst wenn man einen finanziellen Ausgleich bekommt, der Ärger und die nachfolgende Arbeit ist mit Geld nicht zu ersetzen. Das ist u.a. ein Nachteil für "Grossgrundbesitzer". Eine Mietwohnung hat also auch Vorteile. Ich hoffe, Ihr habt die morschen Balken entfernt und dem Federvieh einen frühen Tod erspart. Es wäre doch schade um die schönen Hühner, von den dann fehlenden Eiern ganz zu schweigen.

Na bitte, ich hab's doch gesagt (und werde wieder einmal bestätigt), meine Schwester ist eine Schriftstellerin (sie hat's noch nicht gemerkt!). Deine Schilderung vom "Empfang" unseres Geb.Blumenstrausses - ich möchte nicht sagen: sensationell, aber gaaanz toll. Ich wiederhole: "Ich lag auf dem Sofa und versuchte, mich von den vielen Telefonanrufen (Annie u. Kinder u.a.) zu erholen, da hörte ich das Knirschen der Steine auf dem Weg draussen (like Agatha Christie?). Und da stand der Mann - mit dem Riesenblumenstrauss ....."

Nein, nein, Du bist noch keine "60" (den Daten nach ja, aber was heisst das schon?). Man ist so alt - heisst es - wie man sich fühlt (manche - nicht so liebe - Menschen sagen, wie man sich anfühlt). Für mich bist Du - das ist kein Kompliment sondern eine Feststellung - viel jünger. Deine äussere Erscheinung, Deine Einstellung zum Leben und Deine Aktivitäten bestätigen mich. Es ist für mich durchaus akzeptabel, dass Du an stetigen 27 Jahren festhalten willst. Deine Tochter sollte das gefälligst akzeptieren!

Es ist schön, dass ich Dir mit dem Sylt-Rezeptbuch eine Freude gemacht habe. Hoffentlich freut sich auch John über Deine "Kocherei". Mit dem Brief vom 7.11. wolltest Du mich ärgern (mehrfach von Dir geäussert: Verdammt, schon wieder 4 Uhr durch. Ich will Dich aber unbedingt ärgern und ...). Schreiben wir uns Briefe um uns gegenseitig zu ärgern? Das ist doch albern. Falls ich mich diesbezüglich geäussert haben sollte (Du deutest so etwas an), hast Du mich bestimmt "missverstanden", oder hattest Deine Brille nicht auf. Garnicht nett von Dir finde ich, dass Du unterstellst, ich könnte annehmen, dass der junge Mann, der den Teppichboden in Eurem Schlafzimmer gelegt hat und nun den Teppichboden im Badezimmer legt, Eier legen könnte. Wenn er das könnte, würde er bestimmt keine Teppichböden verlegen.
(Insert Eierlegen image)

Statt Teppichböden legt er Eier.
Wieviel am Tag? Er sagt es nicht.
Manchem ist das nicht geheuer -
er trägt ein Lächeln im Gesicht!

(Insert tropicalparadise image)

Ich vermute, dass Dir Dein "tropisches Paradies" über der Badewanne gut gelungen ist, sonst hätte es John bestimmt nicht gefallen. Sam (Enkelkind, nicht Hund) hat Recht, ein Piratenschiff mit Kanonen müsste auch noch da hinein.

"Wenn ich immer erst das machen würde, was ich tuen sollte, bevor ich das tue, was ich machen will, dann käme ich ..." - Deine Worte. Sie charakterisieren Dich m. E. in unnachahmlich treffender Weise. Was daran ist schlecht? Nichts - Du hast viele Talente, bist spontan, manchmal etwas "sprunghaft" aber immer zielstrebig. Darum führen Deine - oft spontanen - Aktionen meist zum Erfolg. Also - bleibe wie Du bist, kein Pessi~ sondern Optimist.

Nun zur Fortsetzung des Briefes vom 7.11. mit den weiteren Daten 8.11. und 9.11. und den von Gerd übermittelten "Snippets from the Internet", haben mir gut gefallen.

Sei mal nicht so garstig, und rege Dich doch nicht so auf, nur weil ich gesagt habe, dass Du Dir beim Sturz von der Leiter nichts hast "abbrechen" können. Erstens habe ich es nicht böse gemeint und zweitens stimmt es. Deinen Einwand, dass Du Dir z.B. die Nase (toll) oder einen Zeh (noch toller) oder ein Stück vom Finger hättest abbrechen können lasse ich nicht gelten. (Nase brechen - ja, abbrechen - nein). Der Zacken aus der Krone ist ohnehin symbolisch und somit nicht relevant.

Oh ja, da ist wieder etwas zum "Meckern", herrlich! Du meinst, dass es gut möglich ist, dass wir schreibsüchtig sind. Das kommt wohl auf den Ansichtspunkt an. Weiter meinst Du, dass "im vernüftigen Rahmen bleiben" auch Ansichtssache sei. Ich kenne wohl einen Aussichtspunkt (vom Bismarckturm oder hohem Berg z.B.), ein Ansichtspunkt ist mir nicht bekannt. Ansichtssache hört sich besser an, ist auch richtig.

Wenn Du, nach gebührenden und schwerwiegenden Überlegungen (sehr eindrucksvoll), der Ansicht bist, dass alle-zwei-Tage-einen-Brief-schreiben-statt-Hausarbeit-machen in einem sehr vernünftigen Rahmen bleibt, kann ich Dir leider nicht zustimmen. Dass es Dir mehr Spass macht (Briefschreiben statt Hausarbeit), mir auch! Wie aber ist der "vernünftige Rahmen" zu definieren? Frage drei Leute und Du hörst vier unterschiedliche Meinungen.

Dienstag, 21. November 2000

Heute hatten wir einen schönen, sonnigen Tag, aber es ist kalt geworden, 6 Grad. Der Winter naht und es "weihnachtet" sehr. Daran erinnert uns der Weihnachtskaktus im Flur (ein "Erbstück" von unserer ehemaligen Nachbarin), ein "Riesending". Spasseshalber habe ich die Knospen gezählt, es sind fast hundert, wobei ich nicht sicher bin, alle erfasst zu haben.

Der "vernünftige Rahmen", er lässt mir keine Ruhe. Für mich steht jedenfalls fest (ich hoffe, es ist auch Deine Meinung), dass unser "Postverkehr" der letzten drei Monate in keinem vernünftigen Rahmen" stattgefunden hat. (Unsere Ehepartner jedenfalls sind dieser Ansicht, oder?) Was nun? Ich schlage vor: Reduzieren wir diese "Briefflut" ein wenig. Lassen wir den Ehrgeiz beiseite, jede Post sofort, und wenn eben möglich, noch umfangreicher zu beantworten. Sonst wird - womöglich - das ständige "Postbekommen" zur Routine, zur Alltagssache, die Freude stumpft ab. Und eines Tages sagt man dann (vielleicht): Was, schon wieder Post? (Ich muss ja schnell antworten). Das ist dann etwa so wie jeden zweiten Tag Festtagsessen, das wird man schneller leid, als man glaubt. So einmal im Monat Post zu bekommen - oh, wie schön, Post von ... und die Freude ist jedesmal gross, und sie bleibt auch gross (kommt auf den Inhalt an). Na, was meinst Du?

John kann also Ende Mai 2001 Rentner werden. Er freut sich doch auf das Rentnerleben? Ich freue mich mit ihm und ich hoffe, dass er viele schöne Jahre im Ruhestand verbringen kann. Ich geniesse den Ruhestand schon 16 Jahre. Selbstverständlich ändert sich einiges. Nicht mehr zur Arbeit müssen, immer zu Hause, ständig unter der Kontrolle der Frau u.a., aber man gewöhnt sich sehr schnell daran.

Nun noch eine Richtigstellung zu Noah, Buch Moses und die Bibel von 1894. Sicher sind wir altmodisch, mit der heutigen Jugend verglichen, das hat aber nichts mit der Bibel zu tun. Wir sind stolz, eine so alte Bibel zu besitzen! In dieser Bibel gibt es das Buch Moses, sogar das 1., 2., 3., 4. und 5. Buch Moses und das Buch Josua, das Buch Ruth, das Buch Esra und und. In dieser Bibel gibt es nur "Bücher", ist vielleicht mit Kapitel gleichzusetzen.

Gerade habe ich Deine Zeilen vom 9.11. gelesen, darum noch einmal zurück zum "vernünftigen Rahmen". Du schreibst u.a. ... Du hast mir wieder geschrieben obwohl ich noch nicht auf vorhergehende Schreiben geantwortet hatte. .... ich beklage mich nicht wegen der vielen Post, NEIN, NEIN, .... ich beklage mich nur, weil ich es so selten schaffe in den wohligen Zustand der Zufriedenheit zu gelangen (sehr poetisch, das ist von mir) wenn man sagen kann: Das ist getan, diese Post ist beantwortet. Fazit: Erst schreiben, wenn Antwort vorhanden. Da Du an diesem 9.11. es wagen willst, die Wäsche rauszuhängen weil der Regen aufgehört hat, will ich Dich nicht weiter stören und diesen Deinen Brief ad acta legen.

Ist das ein schönes Gefühl - ich befinde mich wohl am Anfang des wohligen Zustandes der Zufriedenheit - nur noch ein Brief ist zu beantworten (falls nicht morgen wieder einer im Postkasten liegt, was ich nicht hoffe).

Dieser zu beantwortende Brief ist der vom 12./14. und 16.11., ein eigenartiger Brief: Seite 1 von Hand und mit Drucker geschrieben und einem "Rätsel" mittendrin. Da schreibst Du, dass Du für 1., 2. und 4. das wunderschöne Geburtstagsgeschenk von Annie + Colin zum ersten Mal benutzt hast. Ich stutzte, was meint sie? Mit 1., 2. und 4. konnte ich nichts anfangen. Dann aber, nach längerer Zeit, (bei so alten Leuten dauert es eben etwas länger), ging mir "ein Licht auf", heureka! Mit diesen Ziffern meintest Du Gemüse~ und Blumenbeete lt. Seite 1, stimmts? Was bin ich stolz! Doch noch nicht total verkalkt. - Was ist National Trust? Eine Einkaufsgenossenschaft?

Und wieder bist Du betrübt (höchste Zeit für Abhilfe), dass Du wie versprochen nicht weiterschreiben und Briefe beantworten konntest. Und wieder musstest Du Deine rausgehängte Wäsche vor/im Regen retten. Du armes Mädchen!

Zu den Impatiens kann ich noch nichts sagen, meine Versuche laufen noch. Der Versuch mit abgeschnittenen Stengeln (daran einige Wurzeln), ins Wasser gestellt, sieht erfolgversprechend aus.

Goldfische sind mir bekannt, was Shubunkins sind weiss ich nicht. Ich wünsche Dir viel Spass mit den Fischen (was machst Du mit ihnen, wenn der Teich zufriert?) und bitte, nicht das Füttern vergessen!

Ich kann verstehen, dass Du entäuscht warst, wie willig und auch selbstverständlich Sam (der Hund) von Euch wegging, ohne ein Wort zu sagen. Und das nach allem, was Ihr für ihn getan habt. Ich kenne das von Carl, "unserem" Vogel. Ich füttere ihn jeden Tag, gebe ihm täglich frisches Wasser, bade ihn jede Woche, mache den Käfig sauber und wenn ich ihn mal steicheln will - nur so eben über den Kopf - beisst er zu. Undank ist der Welt Lohn.

Am 16.11. versuchst Du, den Faden vom 14.11. wieder aufzunehmen, und stellst fest, dass dies ein richtig vermasselter Brief ist, teilweise handgeschrieben, teilweise getippt, der freie Rand ist mehrmals an die falsche Seite geraten - stimmt, ohne Einschränkung. Für eine Abiturientin mit hohem IQ eigentlich beschämend.

Ich glaube nicht, dass Erinnerungsvermögen ebenso erblich ist wie andere Eigenschaften. Erinnerungsvermögen, meine ich, hat eher ewas mit dem Alter zu tun. Ältere Leute (erst ab 85) können sich doch oft besser an Ereignisse aus ihrer Jugendzeit erinnern (Langzeitgedächtnis) als an (zeitlich gesehen) Ereignisse der letzten Zeit (Kurzzeitgedächtnis). Mir ist das alles auch ein Rätsel. Da sieht man einen Menschen, kennt ihn (schon seit Jahren) und weiss nicht seinen Namen. Nach einiger Zeit, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ist der Name plötzlich da. Alles ziemlich rätselaft.

Es stimmt schon, mit dem bisherigen Ablauf meines Lebens bin ich zufrieden. Es kommt ja noch was, hoffe ich, wie es dann mit dem Ablauf aussieht, ich weiss es nicht.

Vaters gebasteltes Radio ist mir sehr wohl bekannt. Damit habe ich, mit Kopfhörer, 1936 die Übertragungen von den Olympischen Spielen in Berlin gehört. Dieses Radio wurde mit einem Akku betrieben, der bei einem Friseur (!) (Hegeler, komisch, den Namen weiss ich noch) auf der Shamrockstrasse aufgeladen wurde.

Annie meint, dass sie Dir immer ähnlicher wird und sie hat gelesen, dass alle Töchter letztlich wie ihre Mütter werden. Heisst das nun "arme Annie"? Damit sie Dir wirklich ähnlich wird - bring ihr schnell bei, wie man Fliesen verlegt.

Zum Schluss noch etwas schwarzer Humor. Soll in England beliebt sein: Inspektion im Zuchthaus. "Zu was wurden Sie verurteilt?" - "Lebenslänglich wegen Schwarzarbeit." - "Wieso denn das? Was sind Sie denn von Beruf?" - "Henker!"

Herzliche Grüsse von uns an Euch. Helmut.

Der Wetterfrosch meint:
War ein Tag mal nicht so gut -
verliere doch nicht gleich den Mut.
Der nächste Tag wird besser sein,
denn morgen gibt es Sonnenschein.

(Insert Hoppeditz image)
Vergessen hab ich, welch ein Witz,
den lieben, kleinen Hoppeditz.

(Eine Fantasiefigur, ein Clown, eröffnet in jedem Jahr die Karneval-Saison) Ein "erfahrener" Karnevalist macht das, im entsprechenden Kostüm.

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