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Herne, Samstag, 3. Februar 2001 Nachdem wir uns ausgiebig unterhalten haben, Du auch mit Hilde (das wird teuer!), und weil heute Samstag ist (jeder Tag ist kein Sonntag), will ich noch etwas tun, zumindest damit beginnen Dir einige Zeilen auf Deinen Brief vom 23. 1. als Antwort zukommen zu lassen. Leider (besser: Gott sei Dank) bleibt nach so einem ausgiebigen Gespräch nur wenig übrig was beantwortet werden müsste. Was mich ärgert, ich habe noch keine neue Version für die "Schneewanderungen". Vielleicht aber hätte ich (ist mir soeben eingefallen) eine "Gesangshilfe" (ich konnte mich nur an die erste Strophe erinnern) für Dich: Ich wollt' ich wär' ein Huhn,
Ich wollt' ich wär' ein Hahn,
Zunächst aber herzlichen Dank für Deinen Brief vom 23. 1., für die "uralte" schöne Karte von Coleorton (Du denkst bitte an den Ortsplan. Aber bitte nicht nur daran "denken"!) und für die Kopie der 1. Seite des Büchleins (denke bitte an die versprochene Übersetzung) und für die schönen Bilder von Iserlohn und vom Revierpark. Ursula hat alle Bilder sofort erkannt, sie hat sie auch im Album. Das ist schon fast eine Zumutung, woran Du alles denken sollst, ich bitte um Nachsicht. Das war die Einleitung, es ist inzwischen 22 Uhr und ich
bin müde. Alte Leute brauchen viel Schlaf. Demnächst mehr (nicht
Schlaf sondern Brief). Wo kommt all' das Wasser her? Zwischendurch etwas Erfreuliches (hatte ich beim Telefongespräch vergessen). Das "fleissige Lieschen" (das auf meiner Fensterbank steht, 50 cm lang) hat eine Blüte "produziert"! Vielleicht wird doch noch etwas aus dieser Pflanze, ich hoffe es. Allerdings heisst es auch: Hoffen und Harren macht manche zum Narren. Ich lasse es darauf ankommen. Nun aber endlich zu Deinem Brief vom 23. 1. Einige Dinge haben wir ja schon beim Telefongespräch gestern geklärt, wie zum Beispiel das fehlende Stück zum Brief vom 4. 1. (Gasstövchen), die Hochwasser~ und Niedrigwasserzeiten, Katy und das Stück Land hinterm Haus, das Ihr kaufen wollt (Nein! Hat er falsch verstanden oder ich habe falsch erklärt. Wir wollen kein weiteres Stück Land kaufen.) . Somit liegt die Vermutung nahe, dass dieser Brief - aller Voraussicht nach - ein sehr kurzer werden wird. Schau'n wir mal. Zu den Limericks kann ich leider nichts sagen, ich habe keinen "Draht" dazu. Die "unmögliche" Adresse auf der Weihnachtskarte aus Stadtlohn ist allerdings bemerkenswert. Ich hätte nicht geglaubt, dass die englische Post so "findige" Leute beschäftigt. Wie man sich täuschen kann! Dein Arzt fragte Dich, ob Du die Pille nimmst, und Du bist verklärt. Womöglich ist Dir noch die Brust geschwollen, warum, wieso? Du hast aber nicht mitgeteilt, ob Du sie nimmst. Was denn nun? Nimmst Du sie? Das wäre gut. Nimmst Du sie nicht? Sehr leichtsinnig! Nun erzähle mir nichts von Deinem Alter. In Italien (hat das nicht in Eurer Zeitung gestanden?) hat eine 65 jährige Frau (in Worten: fünfundsechzig) ein Kind bekommen! Du bist erst 60! (So jung und so leichtsinnig). Ich hoffe (schon wieder), dass mir demnächst etwas Besseres zur Schneewanderung einfallen wird. Momentan sind die Reime vom Reimer im Eimer. Das mit dem Skateboardjungen ist mir wirklich passiert (Du hast aber einen komischen Kopp). Na ja, so ganz unrecht hatte er ja nicht. Somit ist Dein letzter Brief beantwortet, schreibst Du auf Seite 9. Ich
möchte das Gleiche hier auf Seite 3 sagen. Als Entschädigung
für diesen doch sehr kurzen Brief lege ich noch einige Sachen zum
Schmunzeln bei. Ich hoffe, sie gefallen Dir.
Dies ist kein "neuer" Brief, nur ein Nachtrag zu meinem Brief vom 5. 2. Ich hoffe, der Stempel stimmt mit obigem Datum überein und der Brief kommt schnell bei Euch an. Der Postmensch hat es mir versprochen! An den letzten drei Tagen habe ich "hart" gearbeitet, wenig
Schlaf bekommen, weil mir ständig die "Schneewanderungen"
im Kopf herumspukten. Gearbeitet habe ich wie ein Schlosser, mal hier
geraspelt, mal dort gefeilt, und dann wurde ich zum Dieb. Ich habe "geistiges
Eigentum" (Deins) gestohlen. Du wirst es bestimmt (siehe weiter unten)
wieder erkennen. Scheewanderungen. Es hat geschneit, die ganze Nacht,
Warm eingepackt, so peu à
peu, Fotos wurden auf die Schnelle Gwenda Leeson wurd' entdeckt. Am nächsten Tag nur Sonnenschein. Es gleisst und glitzert hier von
allen Mit uns'rer Kamera sogleich aus uns'rem stummen Staunen Keine Tiere sind zu seh'n. fast ganz bis an die Hall heran. Da, wo einst die Mühle stand,
Obwohl der Rückweg manchesmal *) (Hat nichts mit Urlaub am Strand zu tun = Im Po Sand). PS: Der Jäger Witz ...
Das war ja ein Brief von Dir mit den Daten 26. 1. bis 20. 2., und den vielen, vielen Beilagen. Dass er angekommen ist, habe ich Dir ja am Telefon erzählt. Die Antwort wird very, very difficult. Ich weiss garnicht, wo ich anfangen soll. Es wird ein langer Weg (a long way?). Inzwischen habe ich mich (nur grob, natürlich) in die einzelnen von Dir vorgegebenen Themen eingearbeitet. Zunächst aber nochmals vielen Dank für Deinen Brief und für die Mühen die Du Dir gemachst hast mit Fotokopien und mit dem Kauf der Landkarte. Wie kann ich das nur wieder gutmachen? Und dann ein 13-Seiten-Brief (na ja, nicht alles Text), aber immerhin. Das ist schön für mich, hat aber Konsequenzen für Dich. Es ergeben sich - nach meiner bisherigen Übersicht - etliche Fragen, um deren Beantwortung ich bitte. Später dazu mehr. Bei unserem Gespräch am Donnerstag, 22. 2. hast Du mir schon einige Fragen beantwortet, die ich dummerweise gestellt habe, so zum Beispiel was der Krug auf der Karte bedeutet, unter anderen. Ich hatte mir noch garnicht die tolle Karte "Explorer 245" angesehen, da ist ja fast alles erklärt! Mit "Customer Information" und sogar "General Information". Später dazu mehr. Nach unserem Gespräch kam in den TV-Nachrichten die Meldung: Maul~ und Klauenseuche in Grossbritannien! Das ist ja nicht zu glauben. Wer hat denn etwas gegen England? Reicht denn BSE nicht? Wer will England strafen? Es ist nicht zu fassen, das könnte böse Folgen haben. Nach dieser kurzen Einleitung will ich mich nun - der Reihe
nach ist kaum möglich, ich muss wohl ab und an "Bocksprünge
machen - an die Beantwortung Deines Briefes machen. Leider ist meine Zeit
zum Briefe schreiben sehr begrenzt und beschränkt sich meistens auf
die Abendstunden. Die aber vergehen schnell und schon bald heisst es: Der Tag neigt sich dem Ende zu,
Das gilt nicht für heute, etwas Zeit bleibt noch. Tagsüber,
so wie heute, habe ich meistens andere - lebenswichtige - Dinge zu tun.
So war ich heute am Vormittag (Frühstück machen, Vogel versorgen,
spülen und Betten machen war alles schon erledigt), zur Post (Brief
an Gerd), zur Bank (Geld geholt), zum Bäcker (ein Landbrot, geschnitten,
gekauft), zum Metzger (Wurst gekauft) und zum Markt (Obst und Milch gekauft).
Nach dem Mittagessen (Kartoffeln, Rotkohl, Minutensteak, Dickmilch mit
Obst) und dem Mittagsschlaf (wichtig für ältere Menschen ab
60) wurde gekniffelt. Heute ging es unentschieden aus, in der letzten
Zeit habe ich öfter verloren (daher stammt meine Depression im letzten
Brief), da hatte ich 5 (in Worten: fünf) mal verloren. Anschliessend
musste ich noch den Flur putzen (alle 14 Tage oder besser, jede 2. Woche)
und dann, dann endlich, konnte ich mich auf Deinen Brief "stürzen".
Von dem ich mich jetzt aber verabschiede. Heute hatte ich keine besonderen Arbeitsaufträge. Ausser den morgendlichen Verpflichtungen musste ich nur einige wenige (2 Taschen voll) Lebensmittel einkaufen. So kann ich, nach dem üblichen Kniffeln (heute habe ich viermal gewonnen!), schon am Nachmittag an Deinem Brief weiterwerkeln. Allerdings geht das nicht ohne Unterbrechung, heute ist Badetag, ich muss noch in die Wanne. Zunächst schreibe ich aber weiter, denn es sollen diesmal doch etwas mehr als drei Seiten werden Nun aber endlich zu Deinem Brief und den Beilagen. Da hast Du doch tatsächlich eine "BRIGITTE" von 7/1987 "ausgegraben". Den Zeichner Fritz Wolf habe ich immer sehr gemocht. Lebt er eigentlich noch? Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gesehen. Als "Kämpfer wider den Stress" sehr gut und - wie immer - unverwechselbar. Die zweite Beilage aus der gleichen BRIGITTE "Moderne Kunst - Kinderleicht" ist sehr interessant, besonders die Kommentare zur modernen Kunst. Du willst doch damit nicht etwa "meinen" Wassily Kandinsky madig machen? Wenn ich mir heute manchmal ansehen muss, was als "Kunst" angeboten wird (nicht nur in der Malerei), dann lobe ich mir den Wassily. Was soll's? Die Geschmäcker sind - zum Glück - verschieden, und mir hat es Spass gemacht acht seiner Bilder "nachzumalen". Ich bin sogar ein wenig stolz, dass es mir ganz gut gelungen ist. (Dieser Kommentar von Helmut hat mich sehr gefreut. Es gab nicht viel auf das er "stolz" war. Man konnte ihn schlecht loben.) Die Sache mit Sis ist aber schlimm. Dass Ihr, vor allem John, Euch Sorgen
macht können wir gut verstehen. Ich kann mir gut vorstellen dass
John nicht verstehen kann wie seine Mutter sich verhält. Für
die Inkontinenz kann sie nichts, das ist nun mal eine Krankheit. Was ihr
fehlt, ist die Einsicht dass sie krank ist und man doch einiges dagegen
unternehmen kann. Ich bezweifle, dass ihre mangelnde Einsicht allein auf
den sogenannten Altersstarrsinn zurückzuführen ist. Ich vermute
eher, dass sie selbst es nicht begreifen, verstehen kann, was ihr mit
dieser Krankheit widerfährt. Ihr, der stets sauberen, ordentlichen
und sportlichen Frau, das kann und das darf nicht sein, sie will es nicht
wahrhaben. Also versucht sie, es irgendwie zu vertuschen (was selbstverständlich
nicht funktioniert), und reagiert aggressiv wenn die Sprache darauf kommt.
Johns Mutter verhält sich in etwa so wie ich es mit einer Alkoholikerin
erlebt habe. Der tote Goldfisch, ganz weiss und ohne Kopf, das war eine Katze! Die Schuld, dass ich Dir mit der Internet-Adresse wegen BSE geholfen habe, nehme ich gerne auf mich. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass die Forschung bezüglich BSE noch völlig im Dunkeln tappt. Es ist also nicht nur unklar welcher Erreger für das mysteriöse Leiden verantwortlich ist, sondern auch ob die Krankheit Menschen gefährden kann. Unklarheit herrscht auch immer noch bei den möglichen Übertragungswegen, eventuell Futtermehl? Das soll angeblich gesichert sein. Dann behauptet ein Kieler Professor (Brotfresser haben wir früher mal gesagt), dass BSE keine Seuche ist, es könne nur nach Art einer Vergiftung weitergegeben werden. Ziemlich "eindeutig". Weitere Ungereimtheiten: | Die britische Regierung verbietet Tiermehl bei der Rinderfütterung, der Export dieses Mehls bleibt erlaubt. | Die EU Kommission droht Deutschland wegen Boykottmassnahmen (kein Rindfleisch aus GB) mit rechtlichen Schritten. - Die EU Kommission verhängt ein umfassendes Embargo für Rindfleisch und Rinderprodukte aus GB. | Britische Experten (?) stellen fest, dass BSE von der Kuh auf ihr Kalb übertragen werden kann. - Die britische Studie (BSE von Kuh Kalb) gilt nicht mehr. - Jetzt wissen wir endlich, dass wir nichts wissen, wie schön. Soviel zu BSE. Nach diesen relativ unangenehmen Themen, und nachdem ich mich mit dem Abendbrot (Butterbrote mit Heringssalat, = ein Muss, und verschiedenen Wurstsorten, keine Kalbsleberwurst) gestärkt und mich anschliessend gebadet habe (ich fühle mich wie neu, Tabletten für morgen und die Betten für die Nacht sind vorbereitet), wenden wir uns nun erfreulicheren Dingen zu, denn ich hoffe, (obwohl es schon ziemlich spät ist), dass ich noch einige Zeilen zustande bringe. Puh, das war ein sogenannter "Bandwurmsatz". Da ist dieses Garagenschloss, das bereits nach 48 Jahren erneuert werden musste. Verstehe ich nicht, nach nur 48 Jahren? Ich bin doch schon 75 Jahre und nach nur einem Bad (s.o.) so gut wie neu. Der Brief vom Landrat - landwirtschaftlicher und privater Nutzen - wie wird da unterschieden? Soll Euer Land nur Wiese (pasture) bleiben? Ist denn Obst und Gemüseanbau kein landwirtschaftlicher Nutzen? Ziemlich rätselhaft. Bei pasture fällt mir ein - Du hast mir eine Fotokopie einer Verkaufsanzeige (Auktion) geschickt. Bist Du sicher, dass es sich um White Gables handelt? (Nein. White Gables wurde gebaut nachdem drei kleine Häuser an der gleichen Stelle abgerissen worden waren) Was mich irritiert ist, dass in diesem Los 10 zwar von der Rotten Row (Fußpfad) die Rede ist, aber auch (im Verzeichnis und vorherigen Einzelaufstellung) von 3 Anwesen mit einer Gesamtfläche von 6,007 acres. Ihr habt aber eine Fläche von 3,53 acres gekauft? Klär' mich Dummen bitte auf. Sonntag, 25. Februar 2001 Danke für die "uralten" Karten. Sie sind zwar interessant, haben für mich aber wenig Aussagekraft. Die hat schon eher die zusammengeklebte (von Tony bekommen). Ich habe zu ergründen versucht, was wohl die eingezeichnete schwarze Umrandung zu bedeuten hat, leider ohne Erfolg. Ganz toll ist allerdings die "richtige" Karte. Dafür ein ganz besonderes Dankeschön. Das ist ja ein Riesending, kaum zu bewältigen. Ich habe sie mir, nach unserem Telefongespräch, "zur Brust" genommen und zunächst einmal - na klar - Coleorton gesucht. Ich fand den Ort auf der Rückseite. Vieles auf der Karte kam mir seltsam vor. Immer wieder tauchte A L auf. Was soll das sein? Alte Leute? Kann doch nicht sein, so viele alte Leute gibt es doch in der Gegend nicht. Dann dieses blaue Zeichen , sieht aus wie ein Indianerzelt (Tipi), aber von Indianern hat Traudel noch nie berichtet!? - Doch plötzlich machte es bei mir: Klick, ging mir "eine Leuchte" auf, eher eine Stall-Laterne! (Ich habe Dir ja schon mal geschrieben, bei älteren Leuten - gilt erst ab 75 - dauert alles etwas länger, auch der Mittagsschlaf). Kurz gesagt, mir fiel ein, dass solche Landkarten doch stets eine Legend (Means of Communication) haben. Heureka! Jetzt - endlich - wurde mir vieles klar. Access land, Campingplatz, Picknickplatz usw. Auch stillgelegte Bergwerke (disused workings) habe ich entdeckt, nur eines konnte ich nicht enträtseln: was heisst CP in Coleorton CP? Die von Dir in die beiden DIN-A4-Farbkopien eingezeichneten Hinweise und die Wege der Schneewanderungen habe ich in die grosse Karte übertragen. Nun habe ich endlich einen richtigen Überblick, weiss jetzt wo Johns Mutter und seine Töchter wohnen, kenne die Entfernung von Coleorton nach Ibstock und kann mir Eure Schneewanderungen besser vorstellen. Was ich nicht gefunden habe ist das Schloss (manor). Auf der von mir gezeichneten Karte Eures Grundstücks hast Du einen Hinweis gemacht: in dieser Richtung liegen Coleorton Manor und die Kirche. Ist etwa Coleorton Hall das ehemalige Schloss? Die Zeit eilt schnell, mir zum Verdruss, ich geh' zu Bett, und damit
Schluss. Montag, 26. Februar 2001 Die Fragen zu den Witzen (Angelhaken = Weichei Ich war sehr erstaunt
zu hören dass, was ich als Waschlappen oder Schlappmann kannte, nun
mit Weichei bezeichnet wird!) habe ich ja schon am Telefon beantwortet.
Deine drei Witze gefallen mir alle sehr gut, der mit der Einäscherung
ganz besonders. Ich danke Dir für die Witze,
mache weiter so, man "hat ja sonst nichts zu lachen". Als Beilage
bekommst Du auch heute unter anderem einige Witze von denen ich hoffe,
dass sie Deinen Beifall finden werden, zumindest einige davon. Die Antwort auf Euren Brief an den Landrat würde mich interessieren. - Dass Du kein krankes Gen hast, also kein Merkmalsträger bist, hatte mir Gerd bereits in seinem letzten Brief mitgeteilt. Dein Anruf am 11. 2. bei Brigitte zwecks Gratulation zum Geburtstag -
in meinem Kalender steht sie mit dem 6. 2. Das ist bestimmt falsch.
(Wir hatten beide unrecht. Brigitte hat am 7. 2. Geburtstag) Es
ist sicher ein Übertragungsfehler von mir. Dazu passt: Kleine Fehler
geben wir gern zu, um den Eindruck zu erwecken, wir hätten keine
großen. [François de la Rochefoucauld, französischer
Gelehrter] Nun sind die Geburtstagsdaten nicht die einzigen Eintragungen auf der "linken Seite" des Kalenders. Inzwischen sind ja schon viele, zu viele, Bekannte, Verwandte, Freunde, alles meist liebe Menschen, verstorben. So halten Eintragungen wie: 15. 2. 2001 Heinz Ostkamp 66 ( 13. 1. 89) Erinnerungen an die Verstorbenen wach. Und sie sind auch hilfreich. Wie oft tauchen in Unterhaltungen Fragen auf: Wie lange ist der/die sowieso schon tot? Dann kann ich (nicht mit stolzgeschwellter Brust) sagen: Nicht verzagen, Ostkamp fragen, und schaue nach. Das war's von den Kalendereintragungen. BSE ist heutzutage
Du erzählst von Deiner grossen Aufräumungsoffensive nach Weihnachten. Das war sicher notwendig, denn wenn ich nur an die "BRIGITTE" von 1987 denke und jetzt von vielen, vielen Plastiksäcken mit Stoffresten aus der frühen Jugendzeit Deiner Kinder höre - das "riecht" förmlich nach einer riesigen Altmaterial-Sammlung. Wenn man da nicht aufpasst und auch mal rigoros aufräumt und wegwirft, wächst einem so eine Sammlung schnell über den Kopf, der Platz wird knapp, man müsste anbauen. Diese Sammelwut, das sogenannte "Nicht-Wegwerf-Syndrom", ist ja ein "Erbe" von unseren Urahnen, den Steinzeitmenschen. Das waren ja bekanntlich Jäger und Sammler. Bei manchen Menschen ist dieser "Erbfehler" weniger, bei anderen stärker ausgeprägt. Ursula z. B. zählt zu den letzteren. Sie kann einfach nichts wegwerfen, ihr Keller quillt über von gebrauchten, aber "doch noch guten Sachen", die zum Wegwerfen zu schade sind. Bei mir, behaupte ich, ist dieser Fehler weniger ausgeprägt. Bei mir wandern ausrangierte Gegenstände zunächst in den (zum Glück relativ kleinen) Keller. Dort lagern sie, manchmal Jahre, bis zur nächsten Transaktion: Neue Sachen in die Wohnung, alte in den Keller, bis der voll ist. Dann muss Platz geschaffen (sprich ausgeräumt) werden für die nächste Transaktion, die bestimmt eines Tages kommt. Und so wandern ehemalige Gebrauchsgegenstände, die seit ihrer Einlagerung nie mehr das Tageslicht gesehen haben, auf den Müll. Ich frage mich jedesmal: Warum nicht gleich auf den Müll statt in den Keller? Zum Schluss komme ich nun zu dem Thema, das ich bisher ausgespart habe, weil es für mich das schwierigste ist, die Übersetzungen. Zunächst aber herzlichen Dank für Deine Übersetzung der ersten Seite von "Coal, Art and the Beaumonts", und Dank auch für Deine Übersetzungen von Johns Briefen. Zum Glück schreibt er sie jetzt mit dem Computer, mit seiner Handschrift hätte ich mit Sicherheit grosse Schwierigkeiten. Nein, nein, das soll beileibe kein Vorwurf sein. Insgesamt gesehen sieht seine Schrift sogar gut aus, so markant und schräg gestellt. Was mir Schwierigkeiten macht sind die einzelnen Worte. Wir beide kennen das ja, wenn man flott schreibt "zerfliessen" manchmal einzelne Buchstaben und man fragt sich dann manchmal selbst, was das wohl für ein Buchstabe oder Wort sein soll. Das Schlimmste ist aber, er schreibt in Englisch an einen, der diese Sprache nicht beherrscht. Es ist schon besser, er schreibt mit dem Computer, für mein Vorhaben jedenfalls. Ich habe angefangen, englische Texte ins Deutsche zu übersetzen,
ich versuche es jedenfalls (mit Hilfe eines Dictionary). Der Entschluss
kommt leider reichlich spät, ich hätte viel früher anfangen
sollen, was ich schon jetzt zu meinem Leidwesen erfahren habe. Es gibt
sehr viele Schwierigkeiten, sie türmen sich förmlich auf. Sehr
ärgerlich für mich ist, dass ich das einmal gelesene Wort nicht
"fest im Gehirn speichern kann". Wenn ich dann ein Wort habe
- das war doch eben noch da, was bedeutet das denn noch? - könnte
ich mir jedesmal "vor Wut in den Bauch beissen". Ein anderes
Problem ist die Mehrfachbedeutung eines Wortes und die richtige Übersetzung
ist meist nur im Zusammenhang mit dem Satz möglich. Auch die Satz-Zusammenstellung
ist für mich problematisch. Hier ein Beispiel: Reicht das? Du bekommst reichlich Arbeit! Im nächsten Brief werde ich Dir noch einige solcher Gegenüberstellungen (s. oben) liefern und Dich bitten, mich "aufzuklären". Nicht, um Dich zu ärgern, nein, nur unter der Überschrift: I am learning! Dann komme ich auch auf die Beaumonts zurück. Nochmals vielen Dank für Deine Bemühungen mich zu informieren, und mir allerlei Kartenmaterial zu senden. |
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