Herne, 7. November 2001

Liebe Traudel!
Nein, dies ist noch keine Antwort auf deinen 2 x ½-Brief vom 17. 10., ich schäme mich wegen meiner Schreibfaulheit. Die 2. Hälfte deines Briefes kam hier am 23. 10. an, wie ich dir schon am Telefon sagte (23. 10. bei Tr. f. Post telef. bedankt, steht in meinem Tagebuch). Am gleichen Tag brachte Rosi die ersten 10 (zehn) Briefmarkenalben (es heißt doch nicht ... albums?, nein, hört sich seltsam an), seitdem leide ich an Briefmarkeritis, oder so ähnlich. Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Montag (29. 10., steht alles in meinem Tagebuch) kam neues "Material", teils von Rosi, teils durch einen Boten gebracht, der auch noch Trinkgeld gekam, was bin ich blöd!?

Seit dem 23. 10. sitze ich täglich mehrere Stunden und sortiere Briefmarken. (Unter uns gesagt, ich habe schon mal in den Spiegel geschaut, ob sich nicht eventuell an meinen Ohren Zacken zeigen). So versäume ich andere Pflichten, z. B. Antwortpost an dich. Du bist doch nicht sehr böse?

Heute konnte ich leider nur ca. 4 Stunden mit den Marken arbeiten, Hausarbeit geht vor. Vormittags war ich, trotz sehr miesem Wetter, zum Zeitschriftenhändler, zur Apotheke und zur Bank. Ich habe einen Kontoauszug drucken lassen, an der Kasse den Kontostand auszahlen lassen und gleich wieder eingezahlt. Das "Fragezeichen" im Gesicht des Kassierers habe ich mit: "Ich wollte nur mal sehen, ob das Geld auch wirklich da ist" beantwortet.

Nachmittags habe ich bei Edeka eingekauft, bin auf dem Rückweg nass geworden (2 schwere Taschen, kein Schirm) und habe anschließend noch gestaubsaugt und gewischt. So standen mir nur 4 Stunden "Briefmarkenfron" zur Verfügung. Selbstverständlich ist dies keine "geistreiche" Tätigkeit, es ist mehr "Fließbandarbeit". Man nimmt eine Marke in die Hand, schaut sie mit der Lupe an: Ist der Stempel gut, sind alle Zacken dran? Diese Methode gilt aber nur, wenn man mehrere Marken einer Sorte zur Auswahl hat. Ist nur eine Marke vorhanden wird sie als "gut" befunden obwohl das ja eigentlich ein Widerspruch ist. Eine Marke mit schlechtem Stempel ist nicht gut aber besser als gar keine. Man steckt sie ins Album, vergleicht mit dem Katalog und schreibt die Katalog-Nr. drunter.

Bei dieser "stupiden" Tätigkeit kommen einem ganz seltsame Gedanken (gedanklich schweift man ab). Heute kam mir z. B. in den Sinn (ich hätte noch Zeit zum Sortieren gehabt, aber nicht mehr die Lust dazu), dass ich heute eigentlich meinen "sozialen" Tag habe, d.h. dass ich jemandem eine Freude machen sollte. Da fielst du mir ein. Nun liegt dieser Umschlag bereits (nicht gelogen) seit mehr als 2 Wochen versandfertig da (ohne schriftlichen Inhalt) und außerdem haben sich sehr viele "Ausschnitte" angesammelt (hast du bestimmt schon vermisst, diesmal sind einige sehr schöne dabei), darum dieser kurze Brief. John soll aber nicht traurig daneben stehen wenn du dich freust. Darum habe ich vorab (die eigentliche "Sendereihe" beginnt etwas später [ nicht übersetzen]) schon mal einige Marken beigelegt, ich hoffe, er freut sich.
Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.


Herne, 20. November 2001

Lieber John!
Du hast lange nichts von mir gehört. Das soll sich in den nächsten Tagen (Wochen) ändern. Durch einen glücklichen Umstand bin ich an Briefmarken gekommen mit denen - so hoffe ich - ich dir bestimmt Freude bereiten kann.

Leider haben einige gestempelte Marken (jeweils im Brief) nicht immer einen guten Stempel. Ich habe die mit dem "besten" Stempel ausgewählt nach dem Motto: Besser eine Marke mit "schlechtem" Stempel als garkeine Marke. Dann sind auch noch einige Marken mit Gummierung dabei (Gefälligkeitsstempel). Falls dir dies nicht gefällt - einfach mit den Marken vom Brief ins Wasserbad legen.

Beginnen wir also eine neue Briefmarkensende-Serie mit dem Brief-Nr. 163, auf dem Brief ist der Kleinbogen Mi.Nr. ...
Viel Spaß beim "Verarbeiten".

Liebe Traudel!
Heute sind es genau 4 Wochen dass ich mich täglich mit dem Sortieren von Briefmarken beschäftige. Das Hobby artet in Arbeit aus. Einige Tage werde ich wohl noch "dranhängen" müssen um zum Abschluss zu kommen. Darum noch deine Antwort auf Deine Post. Als "Trost" einige "Beilagen" für Dich.
Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.


28. November 2001

Michel Nummern .....
Liebe Traudel! Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass du bald (noch vor Weihnachten, versprochen, d.h. zugesagt, ich habe mich nicht "versprochen") Antwort auf deine umfangreiche Post bekommst.

Zunächst aber nur ein dickes Dankeschön von Hilde für die Geburtstagspost und deinen Anruf. Auch ich bedanke mich, weil ich nicht leer ausgegangen bin (ich habe immer Geld bei mir!). Das ist sehr lieb von Dir, dass du mir einige Zeilen geschrieben hast. - Das mit dem von mir erwähnten "Gestank" ist tatsächlich Lavendel. Kannte ich nicht, roch mir komisch, entschuldige bitte. - Das mit dem Geld aus-/einzahlen stimmt, ist ein Witz!
Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.

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