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2. Dezember 2001 Michel Nummern ..... Also, herzlichen Dank für alles, ich habe mich sehr gefreut. Ich werde - etwas später - auf die Inhalte eingehen! Nun sage bitte nicht, ich sei gemein. Gemein bin ich, das ist bekannt,
Nun habe ich mich, 6 Wochen lang, mit Briefmarken beschäftigt. Manchmal war ich nahe daran aufzugeben, alles in die "Ecke" zu "feuern". Die verdammten gezackten Dinger haben mich fast geschafft. Nun (2ter "Brief")
Ein beschi...... Tag. Liebe Traudel! Gestern abend haben wir telefoniert,
ihr wolltet heute zum Gerd. Morgen ist sein Geburtstag und ihr werdet
wohl ein wenig feiern. Nicht dass es heute nur geregnet hat, es war auch sonst ein bescheidener Tag. Es fing schon morgens an. An der Post hatte ich mich wohl in die falsche Reihe gestellt (Post f. John abstempeln), passiert mir öfter. Auch im Lottoladen war es voll und ich musste noch zum Markt, die Zeit war knapp, Hilde musste zum Arzt. Das klappte mit der Taxe gut. Anschließend Einkauf bei Aldi, zur Bank (Kontoauszüge) und zur Apotheke, Medikamente holen, und all' das im Regen bei einem widerwärtigen Wind. Wir waren, trotz Schirm, ziemlich nass, und heilfroh als wie endlich wieder zu Hause waren. Nach gut 5 Wochen Fleißarbeit mit den Briefmarken (Sortieren, Ordnen, Bewerten u.a.) hatte sich für heute zwischen 17 und 18 Uhr der Vertreter eines Briefmarkenhändlers zum Verkaufsgespräch angesagt (in der letzten Woche vereinbart). Nachmittags habe ich dann alles vorbereitet: Eine saubere Tischdecke aufgelegt (war ohnehin nötig), die Alben (36) und Aktenordner (5) auf dem Tisch und auf dem Boden aufgebaut. Zusätzlich habe ich einen Stadtplan und eine Straßenkarte (Ruhrgebiet) samt Telefon bereitgelegt (er wollte eventuell anrufen, falls er uns nicht findet), und dann habe ich gewartet - mit Schuhen (normal trage ich Pantoffel) und einer "normalen" Hose (sonst Trainingshose), weil er nach einem Hotel gefragt hatte. Ich habe an das Parkhotel gedacht und weil es schwer zu finden ist die Möglichkeit "ins Auge" gefasst, ihn auf dem halben Weg zu geleiten. Ich warete also, es wurde 17.30 und ich langsam nervös. Es wurde 18.30 und ich langsam "sauer". Um 19 Uhr war ich es leid und rief seinen Chef an (die Handy-Nr. hatte ich in der vorigen Woche bekommen). Er hörte sich meine Geschichte an, ließ sich meine Tel.Nr. geben und versprach mir, mein Mitarbeiter ruft sie gleich an. Nach 10 Minuten meldete sich tatsächlich der Herr Metternich (wohl ein Ur-ur-Enkel vom alten Metternich) mit vielen Entschuldigungen (es tut mir leid, ich hab's verbockt usw) , neuer Termin: 18. 12. 11.30 Uhr. Ich "durfte" weider aufräumen und habe gedacht: An solchen Tagen sollte man im Bett bleiben. Jedoch: Wer aber weiß am frühen
Morgen Das war die Einleitung. Den "Frust" musste ich erst einmal
loswerden. Du hast bestimmt Verständnic dafür. Sollte ich morgen
früh wachwerden, wird es abends bestimmt weitergehen, mit dem Brief. Ich bin wach geworden, der Frust ist ein wenig verflogen, ärgerlich bin ich noch immer. Darunter sollst du aber nicht leiden, darum versuche ich ab jetzt, deine Post zu beantworten. Zunächst der 7-Seiten-Brief vom 17. 10. (und wir haben schon Dezember, schäme dich, Ostkamp). Ja, es stimmt, jeder Tag ist irgendein besonderer Feiertag. Das hört man nicht nur im Radio oder liest es im Taschenkalender, auch in der Tageszeitung (50 Jahre Kaninchenzüchterverein "Rammler") und auf Briefmarken (da besonders) findet man solche "Erinnerungstage" (100. Todestag von Karl Marx, oder 1000 Jahre "Freie Reichsstadt XY"). Du willst doch wohl nicht bestreiten dass solche Erinnerungstage sehr wichtig sind, zumal solche Angaben wie z. B. : 2. 10. Saladin entered Jerusalem 1187" zum Allgemeinwissen gehören, oder? Wer sowas nicht weiß Die ungeputzten Fenster. Seit ihr in Coleorton wohnt (Mitte 1998?), hat John zweimal eine Großaktion unternommen und alle Fenster rundum geputzt. Er kann's also, sagst du. Das ist ja in Ordnung, lass ihn nur machen, man soll niemand (am Hintern ar. ausgestrichen) am Arbeiten hindern. Diese Großaktionen haben (nach Adam Riese) alle 18 Monate stattgefunden, ein langer Zeitraum. Vielleicht kannst du ihn überreden alle 6 Monate (März und September bieten sich an) eine Großaktion zu starten. Eine Großaktion alle 3 Monate wäre noch besser und würde einen freien Fensterdurchblick (fast) ständig zur Foge haben. Der "Adzwentzkranzkerzenanzünder" hat dir also gefallen, er hat ja auch 5 "z" und 27 Buchstaben. Der "Eisenbahnobersekretäranwärter" ist auch nicht schlecht, er hat 6 "e", 29 Buchstaben (leider kein "z") und ist nicht geschummelt! Das ist aber keine gute Hilfe von dir. Wenn ich einen nebelhaften Ausdruck in den Augen meines Gegenüber sehe, bin ich nicht verstanden worden (schlechte Aussprache). Wie erkennt man einen "nebelhaften Ausdruck"? Ist das so etwas wie "verschleierter Blick"? Bei Frauen soll es ja so etwas geben, die "machen" dann angeblich auf Vamp. Ein männliches Gegenüber hatte mal so einen "komischen" Blick, der hatte aber wohl 2 Gläschen zuviel getrunken. Der hat weder mein Reden noch meine Aussprache verstanden. Kann sein, dass ich ziemlich undeutlich gesprochen habe. Schwierige Geschichte, ich muss das mal genauer untersuchen. Protest, Protest, ich protestiere! Du widersprichst dem "hochbetagten"
Helmut, der immer noch lernt und willst mich daran erinnern wenn ich tatsächlich
"hochbetagt" (so um die 95) bin. Dat isn Ding! Wann bitte, ist
man denn hochbetagt, oder besser, ab wann? Im Oktober 2001 war ich 76
Jahre und 5 Monate alt. Das sind 76 x 365 = 27740 + 150 = 27890 Tage.
Ist das etwa "niedrigbetagt"? Leider stelle ich jetzt fest: Ich gebe zu: Ein großer Mist,
Ich freue mich, weil du dich freust (wie schön, da kommt Freude
auf), nur weil ich John dankbar bin, dass er meiner lieben Schwester die
Lebensfreude wiedergegeben hat. Das ist doch kein Grund zum Weinen! Freudentränen
sind akzeptiert. Und was das mit der Post für John betrifft - es
ist keine Mühe, ich mache es ja gerne, es ist sehr Zeitaufwändig;
was aber auch nicht erwähnenswert ist, ein Rentner hat doch viel
Zeit. (Aufstehen 5.30 Uhr, Schlafengehen: 23.30 Uhr, 18 Stunden mit einer
Unterbrechung von 1 Stunde Mittagsschlaf). Ist das zu wenig Schlaf für
mich? Schlafen kann man noch lange genug auf dem Friedhof. Kein Grund
also, mir irgendeinen Gefallen zu tun - oder doch, den größten
Gefallen den ihr mir tun könnt: Bleibt so wie ihr seid, haltet zusammen,
bleibt zusammen und rauft euch zusammen (falls es mal nötig sein
sollte). 7. Dezember 2001 Das war ja herzlich wenig, was ich am 6. 12. geschrieben habe, nicht ohne Grund. So gegen 19.30 Uhr, ich war gerade so richtig in "Fahrt", die "Tinte lief", rief unser über uns wohnende Nachbar, Herr Wolf, an, er möchte mal für ½ Stunde zu uns kommen. Seine Frau ist am 12. 11. verstorben (68 Jahre alt, Leukämie, hat 3 Jahre gekämpft), und wurde heute vor 3 Wochen beerdigt. Wir haben über 37 Jahre zusammen in dem Haus gewohnt und haben uns immer sehr gut verstanden. Sie war an vielen Tagen Hildes Gesprächspartnerin. Wir hatten sie noch 2 Tage vor ihrem Tod im Krankenhaus besucht. Sie sah zwar schlecht aus, aber wer denkt da gleich ans Sterben? Eine traurige Geschichte. - Nun war ja gestern Nikolaustag und es war schon "Tradition", dass ich an diesem Tag von Wolfs eine Flasche "Mariacron" (Weinbrand) bekomme, weil ich Wolfs morgens immer die Zeitung auf die Matte lege. Weil nun seine verstorbene Frau ihn (angeblich) auf diese "Verpflichtung" hingewiesen hatte, brachte er die Flasche. Aus der halben Stunde wurden 2 ½ , mit einigen "Gläschen" Rotwein. Weil es also zu spät war, konnte ich gestern nicht den Brief fortsetzen, vielleicht war auch der Wein Schuld. - Du kannst nicht versprechen, dass du nicht mehr auf Bäume kletterst. Solange man kann soll man doch, sagst du. Und weiter: Mann soll alle Glieder bewegen (ich meine:Frau auch), damit sie schmiegsam bleiben und man hat so eine gute Aussicht von da oben! (Ich sehe dich heimlich schmunzelnd, als du dies geschrieben hast). Alles Kokelores (Steht nicht im "Wat is .." wie leider manches andere) = dummes Zeug! Meine Bitte um Unterlassung war doch kein Witz! Sie erfolgte aus echter Sorge um deine Unversehrtheit! Wer weiß denn schon, dass er noch "kann"? Er/Sie glaubt es und vergisst dabei, dass 61 keine 16 sind (falls man die Zahl nicht dreht). Also, Mädchen, lass den Quatsch. Eine gute Aussicht hast du auch vom oberen Stockwerk eures Hauses, eine gute Aussicht auf einen Knochenbruch (mindestens) hast du aus dem Geäst eines hohen Baumes. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass John diese Kletterei gefällt. Du hast zwar einen touch von rotem Haar, aber so widerspenstig bist du doch nicht, oder? Die Übersetzungsschwierigkeiten und der Zeitungsartikel von der "Eröffnung" des nun schon legendären "marker". Du ereiferst dich über Veröffentlichungen von Zeitungen (auch die WAZ), die den Sachverhalt nicht richtig wiedergeben, zwecklos. Auch ich bin, wie du, der Meinung dass Zeitungen nur das drucken von dem sie meinen (glauben?) dass es die Leser interessiert. Da wird dann viel fabuliert, Tatsachen werden verschwiegen oder verdreht, und eigentlich wichtige oder interessante Dinge werden unterschlagen. Das ist nicht neu, das gibt es schon lange. Wir hatten anno Tobak (so in den 60ger Jahren) einen Reporter der WAZ zu Gast, der einen Artikel über die EDV schreiben und sich bei uns informieren wollte. Wir gaben bereitwillig Antworten auf seine Fragen (warum nicht, Reklame ist gut), was herauskam - totaler Schwachsinn. Fazit: Erzähle einem Reporter von einem erlebten Verbrechen (Raub, Diebstahl etc) und freue dich, wenn du nicht der Täter bist. Ich traue nur dem Datum der Zeitung, schau aber vorher auf den Kalender. Nun zu meiner Übersetzung des Zeitungsartikels über die "Enthüllung"
des Erinnerungszeichen. Dein "Sehr gut" möchte ich in "gut"
ändern, denn ich habe ja Vergangenheit mit Gegenwart verwechselt
(sell - sold u.a.). Nun frage ich mich aber, stimmt es denn, was da gedruckt
steht? Sind die Dorfbewohner, die dies "marker" unterstützten,
verstorben, dass sie nicht mehr .... Artikel verkaufen bzw. keine Verantstaltungen
organisieren können und leben keine Nachkommen der Beaumont Familie
in Coleorton Hall? Die zwei markierten Sachen: Es ist richtig, Millennium bedeutet lediglich
Jahrtausend. In Deutschland wird Mill. kaum benutzt, hier spricht (und
schreibt) man von Jahrtausendwende. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob ich von der "Markenflut" einige für die Überbrückungsbriefe zurückbehalten habe, wovon John überzeugt ist. Ich glaube eher nein. Für die Zwischenbriefe - meine ich - habe ich neuere Marken benutzt. Aber, das ist doch nicht so wichtig, oder? Jetzt kommen zu deinem 17. 10.-Brief nur noch einige kurze Anmerkungen, die "Lobhudeleien" über meine Übersetzungen u.a. (sind mir fast unangenehm) werde ich übergehen. Statt "Harlequin" "Towesina"? Dann schon besser "Towerharly", ist aber auch zu lang für so eine "kurze" Katze. Cat und "come on cat" hört sich ganz gut an. Hat Harlequin eigentlich unter den Hühnern zu leiden? Gerd schrieb mir heute von eurem Besuch und hat sich lobend über dich geäußert. Er findet es toll, wie unsere Schwester die Zeit findet solche wunderbaren Knusperhäuschen hervorzuzaubern. Das "Zaubern" ist gut zu verstehen, denn er hat von Maria eine Karte für den neuen Harry Potter Film bekommen. Der Film war sehr gut, nur die Musik war zu laut. Dann erwähnte er noch dass die Hühner in Coleorton immer größer und frecher werden und manchmal die Katze verjagen. Aber sie legen große Eier und die schmecken sehr gut. - Das war etwas Tratsch unter Geschwistern. Nun zum Brief vom 9. 11. mit den vielen Beilagen: So, so, du bist deinem Computer böse. Kann man einem seelenlosen Ding böse sein? Oder ist ein Computer garnicht so seelenlos, hat er etwa - irgendwo - ein "Eigenleben"? Was tut denn ein Computer? Es ist schon erstaunlich wie Computer manchmal "vermenschlicht"
werden. Da wird vom Computer wie von einem Arbeitskollegen gesprochen,
in gewisser Weise ist er das ja auch. (Egon, warum weinst du? Mein Computer
- schluchz - versteht mich nicht.) Wie kann man das erklären? Sonntag, 9. Dezember 2001 Seit Freitag haben wir herrliches Winterwetter, Sonne pur und nur wenige Grad über Null, heute sogar nur 1 Grad. Das haben wir heute ausgenutzt, und Frau Wolf und einen weiteren Nachbarn auf dem Friedhof in Wanne-Eickel "besucht". Anschließend sind wir zu "Galland" im Revierpark (Gysenberg) gefahren und haben uns ein Mittagessen gegönnt, nach sehr langer Zeit mal wieder. Es war aber prima, hat uns gut geschmeckt und nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf bin ich nun bereit zu weiteren "Taten". Zurück zu den Computern, die alle irgendwann Kappes machen, von ganz alleine. Ich habe sehr großes Verständnis für deinen Ärger, denn all' die Dinge (unbegründete Fehlermeldungen, verschwundene Daten oder gar die totale "Arbeitsverweigerung") kenne ich nur zu gut aus meiner aktiven Zeit. Du musst schon sehr böse und wütend gewesen sein, sonst hätten dich nicht die Flöhe gelaust, können die das denn? Das sind die Gründe, warum ich keinen Computer habe. Ich habe 34 Jahre Datenverarbeitung hinter mir und viele Wochenenden, Nächte, und sogar Weihnachten und Sylvester in der Firma verbracht, nur weil der Computer gesponnen hat. Es waren aber nicht immer Computerfehler die Ärger machten, auch Bedienungs~ bzw. Programmfehler gab es oft. Ärgern und wütend werden hilft da garnicht, liebe Schwester, wie heißt es so schön? Cool bleiben! Und sich damit "trösten", dass man ja nicht der einzige "Computergeschädigte" auf der Welt ist. Am Ende der 1. Seite deines Briefes setzt du deine "Danksagungen" für die Geburtstagsgrüße handschriftlich fort, weil der Computer wieder eigenwillig war und etwas "abgeschnitten" hat. Eigenwillig? Kann er nicht sein, auch nicht bösartig oder blöde! Er ist schlicht und einfach eine Maschine die nur das tun kann, was ihr vorgegeben wird. Selbständig denken und handeln kann ein Computer nicht und wird es nie können. Davon muss man ausgehen, wenn man von "Computerfehlern" spricht. Man sollte vielleicht eher sagen: Er liefert falsche Ergebnisse. Dafür muss es Gründe geben und es gibt sie, leider viel zu viele, darum ist das Problem der Fehlerbehebung oftmals so schwierig. Manchmal gibt es aber auch einen ganz einfachen Grund, warum der Computer "eigenwillig" ist. Mir ist z.B. aufgefallen dass bei dir öfter mal was "abgeschnitten" wird oder sogar eine ganze Datei (Brief) verschwindet ("such sie unterm Schreibtisch" hilft nicht). Könnte es sein, dass der zugeordnete Speicherplatz zu klein ist? Es wäre eine Möglichkeit unter - wie gesagt - vielen. Nun könnte ich, um dich ein wenig zu ärgern, den Computer "vermenschlichen" und dir sagen: Der Computer tut so etwas nicht von sich aus, das "Abschneiden", er ist ja froh, wenn die Arbeit beendet ist - ich tu's aber nicht, du hast ja schon genug Ärger. Und nun das Päckchen mit dem "Wat is wat". Sehr vernünftig von dir, das Päckchen erst am Geburtstag zu öffnen, dann ist es eine "richtige" Überraschung. Es freut mich dass dir dies Büchlein so gefällt. Es ist noch kein Buch, erst ein Büchlein, darum keine Widmung. Ich danke dir aber, dass du es nachgeholt hast. Sei mir bitte nicht böse wenn dich dieser Brief "scheibchenweise" erreicht. Das hat lediglich frankaturtechnische Gründe, außerdem hast du mehr von diesem Brief, es ist spannender, etwa so: Ist heute eine Fortsetzung gekommen? Ist es auch die richtige? In diesem Sinne - herzliche Grüße von uns an Euch. Helmut. ------------ |