1. Juni 2002

Liebe Traudel!
Heute nur Schnippelkram wg. "Lagerräumung".
Die Marken auf dem Umschlag sind die Nrn. .....
Ich bin mir nicht sicher ob John sie schon hat.
He. Grü. von uns an euch. Helmut.



4. Juni 2002

Dear Helen!
Excuse me - für diese Anrede.
How you know, I have gifts for nonsense. Today, very warm, 26 Grad, no interest for anything. What can I do? I think, I must file my fingernails, it's much needed. I did it. During that time, so little by little, I've had an idea:
Schreibe doch mal der Traudel einen Brief wie ein "Eintopfgericht" (like a stew), alles durcheinander.
So you'll be hearing from me
(du bekommst noch einen Hering von mir).

Very interesting - Finger\ finger - gleichbedeutend im Englischen wie im Deutschen. Think again - gibt es noch mehr von der Sorte? Strange though it may seem, I want learn English all through my life, but there are some problems. (That's remind me: What's the matter with your "to play the piano?") (F i e s l i n g - slob,sod, bastard waren mir zu hart).

Ein großes Problem ist das Gedächtnis, abends weiß ich oft nicht was ich mittags gegessen habe (it went out of my mind). Wie kann ich da englische Wörter und deren Bedeutung behalten, zumal die Wörter oft verschiedene Bedeutungen haben? And to be honest, ein noch größeres Problem ist die pronunciation. Is there no rule?

For example:

 

example (ig'zampl)

/

excerpt ('eks3:pt)

 

excess (ik'ses) /

/

excise ('eksaiz/ek'saiz)

 

rugby ('r^ gbi)

/

rule (ru:l)

 

ruddy ('r^di)

/

rude (ru:d)

 

rise (raiz)

/

risen ('rizn)

 

rite (rait)

/

ritual ('ritjuel)

 

rive (raiv)

/

river ('riva)

It's enough of that! That's way, English kann ich mir "abschminken". Ich hätte früher damit anfangen sollen.
Es ist leider nur ein kurzer "Schrieb" geworden aber es war ein schöner Zeitvertreib, a time well spent.

Zum Abschluss noch die Story from the wet carpet: Zum Geburtstag habe ich von U/Jo u.a. einen Luftbefeuchter geschenkt bekommen. Er soll für frische Luft sorgen. Ich habe das Gerät in meinem "Büro" stehen. Am Freitag wollte ich Wasser nachfüllen und merkte dass der Unterboden nass war, auch der Teppich und der Teppichboden waren nass. Mein Vrdacht: Der Apparat ist nicht "dicht", es war aber kein Riss zu sehen. Mit Jochen telefoniert, kann nicht sein, vielleicht die Heizung? Alles trocken, aber der Teppich und der fitted carpet vor allem waren nass. Also, Fussleisten abmontiert, Teppich und ~boden hochgeklappt und ab ins Bett (23 Uhr). Am nächsten Morgen waren der freigelegte Boden und der Heizkörper trocken, wo kam das Wasser her? Mit "dauerlaufendem" Föhn wurden beide Teppiche getrocknet. Abends kamen U/Jo auf der Rückfahrt von Cuxhaven noch vorbei (sie hatten Jo. Vater und seine Schwester Bärbel zwecks Urlaub dahin gebracht). Auch sie konnten sich nicht erklären wo das Wasser herkam. Alles o.k., Teppiche waren trocken, wurden wieder hingelegt, Fussleisten angenagelt und gestern abend war der Teppichboden wieder nass! Nicht so viel wie vorher, aber ich fand die Ursache. Am Anschluss zum Thermostat tropfte es. Ein altes Badetuch und eine Schale habe ich unter der Heizung platziert (alte Schrbg.: plaziert), und heute war in der Schale so ca. ½ Ltr. Wasser. Nachmittags kam der Monteur und wechselte den Thermostat aus. Wir hoffen dass jetzt alles i.O. ist. Z. Zt. läuft noch der Föhn 21.30)

Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.


Herne am 12ten Juni in 2002 - es geht weiter mit der Schreiberei.

Liebe Traudel!
Das Obige zu deiner Meinung dass es im Juni (mit dem Juni) aus ist mit der Reimerei. Zugegeben, an deinen Ansprüchen gemessen ist es etwas kärglich, darum noch etwas:

Am Anfang war der Juni schön,
doch davon ist nichts mehr zu seh'n.
Es ist sehr kühl und regnet oft,
allseits man nun auf Bess'rung hofft.

In Anbetracht des mir von dir zugesandten, umfangreichen Material in Form von Text, Bild und Schnippelkram (für das ich dir nochmal herzlich danke), habe ich mich entschlossen schon jetzt mit der Antwort zu beginnen, auch deswegen, weil mir laut deiner telefonischen Ankündigung noch weiteres "Material" ins "Haus steht".

Beginnen wir also mit dem Anfang, dem Brief vom 5ten Juni. Es muss dir nicht Leid (neue Rechtschreibung, gefällt mir nicht, dagegen ich bin es leid, immer wieder ...) tun, wenn es mal länger mit deiner Antwort dauert. Ich weiß ja was du alles "am Hals" hast, und außerdem ist es doch für mich ein Vorteil; ich muss nicht so oft antworten. Den "ungereimten" Juni habe ich schon erwähnt, und der Brief vom 11. 4. ist mir immer noch ein Rätsel.

Es freut mich dass dir die "Hottentotten ..." so viel Spaß gemacht haben. Leider habe ich etwas Ähnliches z. Zt. nicht "auf Lager", ich würde es dir gerne mitteilen.

Habe ich dir geschrieben (gesagt), dass ich stolz bin, eine Internetseite (Webpage) zu haben? Dann habe ich mich falsch ausgedrückt, denn stolz kann man doch nur auf eigene Leistung sein. Ich freue mich zwar über diese Webpage, aber im Wesentlichen für Gerd (was ich ihm auch geschrieben habe als er mir mitteilte dass diese WP sogar in Florida bewundert wurde). Es ist ja seine Leistung, auf die er stolz sein kann (einige fremde Hilfen schmälert das nicht). Mit Recht bewunderst du die meist jungen Leute die diese Webseiten erstellen können, und die, die Computer programmieren können. Die heutigen, gängigen Programmiersprachen kenne ich nicht. Ich habe auch mal Programme geschrieben, und das war die schönste Zeit in meiner 34-jährigen EDV-Tätigkeit. "Meine" Programmiersprachen waren Assembler (Maschinensprache, als Systemprogrammierer), FORTRAN (formula translator, für die Techniker in unserer Firma), und hauptsächlich aber COBOL (common business oriented language), die "Sprache" der Kaufleute.

Meine Arbeitsgebiete waren die Lohn~ und Gehaltsabrechnung, die Mietabrechnung, die Anlagenbuchhaltung mit Abschreibungen und diversen kleineren Dingen wie Plotter~ und Annuitätsprogramme. Ein Rentenberechnungs-programm habe ich auch geschrieben, es wurde gerne von der Gehaltsabteilung genutzt. Es war eine schöne Zeit, auch wenn ich manches Wochenende geopfert habe, wovon Hilde "ein Lied singen" kann.

Weißt du eigentlich wie das funktioniert wenn beim Einkaufen deine Ware mit dem Strichcode über den Scanner geschoben wird? Es ist schon 22 Jahre her (1980), da kam mein "großer Boss" mit einem "elektronisch" erstellten Einkaufszettel (die Scanner-Geschichte war ganz neu, ich hatte null Ahnung) und sagte mir: Wie funktioniert das mit den Strichen, klären sie mich auf, schriftlich bitte. Mit Hilfe der IBM machte ich mich schlau und erstellte einen wohl guten Bericht, denn der kam mit dem Vermerk zurück: Dchlfd beim Vorstand mit der Bitte um Kenntnisnahme. Da in den folgenden Jahren meine Tantieme "stimmte" muss er wohl mit meiner Arbeit zufrieden gewesen sein, ob er alles verstanden hat weiß ich nicht.

Nun könnte dir der Gedanke kommen warum ich noch keinen Computer habe, da mir doch die Arbeit damit so viel Spaß gemacht hat. Da bitte ich zu bedenken: Nicht die Arbeit mit dem Computer hat mir Spaß gemacht sondern die Arbeit für den Computer, das Programmieren. Die Arbeit mit dem Computer hat oft, viel zu oft, Ärger gebracht, hauptsächlich wegen Ausfällen (Fehlern) der Hardware. Als Hobby-PC-Nutzer ist es bestimmt ärgerlich wenn der PC "abstürzt" oder irgendwie "spinnt", sprich, nicht richtig arbeitet. Das ist weiter nicht tragisch, irgendwann wird er repariert, und das "Spiel" geht von vorne los. Im Beruf ist das ganz etwas anderes, da sind Termine vorgegeben für die Abrechnungen jeglicher Art. Wenn da z. B. die Gehaltsabrechnung wegen Computerausfall nicht fertig wird - Gnade dem Abteilungsleiter, obwohl er nichts dafür kann. Eine besonders schlimme Geschichte ist mir noch gegenwärtig. Wir hatten eine neue Maschine bekommen, eine IBM 370/148, die schon in mehreren anderen Firmen erfolgreich im Einsatz war (nicht unsere, sondern Maschinen gleichen Typs). Die Installation und der Probelauf - alles o.k. Es gab Sekt auf den Erfolg - wahrscheinlich zu früh. Das Biest (die 370/148) bockte, und immer zu ungelegener Zeit. Mal konnten wir gerade so eben die Buchhaltung abschließen, dann war Pause. Unser Techniker war ratlos, es kamen Spezialisten aus Stuttgart und Hamburg, es wurde u.a. mit dem Servicecenter in London telefoniert, es wurde nicht besser, und ich "durfte" (es war zum Jahresende 1981) Weihnachten und Sylvester in der Firma "feiern". Das alles möchte ich mir nicht mehr antun, darum kein PC.

Es ist sehr aufrichtig von dir zuzugeben, dass du dich an einer Verschwörung beteiligt und andere zu kriminellen Handlungen angestiftet hast. Nein, ich wusste nichts von der "Sache", sondern nur, dass Gerd etwas (?) plante. Weil die "Sache" gut gelungen ist will ich dir - ausnahmsweise - noch einmal verzeihen.

Der "Casus knacktus" ist als "pun" zu sehen, und mit Knackpunkt (der entscheidende Punkt) zu übersetzen. Z. B. bei der Lösung eines Problems, ähnlich wie "heureka". Ein gutes Beispiel las ich heute in der "Bild", da sagte der Trainer von Kamerun: Der Knackpunkt (des Spiels) war die rote Karte für den deutschen Spieler Ramelow. Er hätte auch "Casus Knacktus" sagen können.

Es freut mich, dass eure Bemühungen um Verminderung der Gartenarbeit erfolgreich sind. Die Bilder zeigen es ganz deutlich. So etwas ist natürlich mit Arbeit (und nicht zu knapp) verbunden. Diese extra Arbeit hätte etwas geringer ausfallen können, wenn man Beete nicht erst dreht (wegen der Harmonie) und dann "platt" macht. Das "Drehen" war also "für die Katz" (sprich: unnötig).

Inzwischen bist du bei Donnerstag, dem 6. 6. angelangt, nur Sam der Hund ist bei euch, keine Leah und Sam (weil Schulferien sind), also ein schöner und ruhiger Tag für euch (habt ihr auch verdient), falls Sam (der Hund) nicht den Teppich genässt hat. Eigentlich wollte ich für heute Schluss machen, aber da ist noch ein "PS" von dir mit Dank für den Schnippelkram und dem kopierten "Deutsch ist garnicht so einfach" bezüglich der "Rezeptübersetzungen". Dein Gefühl des "déjà vu" trügt dich nicht, bei den Peanuts Streifen ist das ja offensichtlich. Beim Artikel über die romantische Magda Rosenberg bin ich nicht so sicher. Es ist so, dass ich alles, was ich dir schicke, selbst lese und dann entscheide ob es für dich "geeignet" ist (Schweinkram wird aussortiert). Ich kann mich nicht erinnern den o.a. Artikel zweimal gelesen zu haben. Wäre es möglich dass du den Artikel gelesen, beiseite gelegt, und später noch einmal gelesen hast? Eigentlich ist es wurscht. Zwar nicht schön solche "Doppelausdrucke" zu bekommen, aber durchaus verständlich, denn heutzutage ist "sorgfältiges Arbeiten" leider ein Fremdwort, und das in vielen Bereichen. Abhaken, Schwamm drüber.

Inzwischen haben wir telefoniert (hat John nachgerechnet mit den 64 Schachfeldern?), und ich habe den Rest von deinem Brief vom 7. 6. und den vom 10. 6. gelesen. Damit mache ich für heute Schluss. Morgen geht es weiter wenn es klappt, morgen ist Putztag.

Donnerstag, 13. Juni 2002

Da bin ich wieder, leider bleibt mir nicht viel Zeit, für einige Zeilen wird es wohl reichen. Es war ein Tag mit "Zeitverlust". Erst kam die Fusspflegerin, für Hilde, then at midday Ursula was here, for an hour and a half, dann musste ich noch, wie gesagt, putzen. Ich habe alles überlebt, und hoffe dir noch einige Zeilen schreiben zu können.

Dein Brief vom 7. 6. - du bedankst dich nochmals für die Adressenaufkleber und, weil du noch so viele hast, meinst du dass du eigentlich mehr als einmal im Monat schreiben müsstest. For God's sake! Tue das nicht, ich müsste ja ständig antworten, und letztlich könnte ich garnichts anderes mehr tun!

So, so, John ist wie festgeklebt am Fernseher und schaut WM-Fussball. Das ist für mich ja eine völlig neue "Seite" von John. Und die ganze Nation spielt verrückt wegen Fussball, und das Radio meldet, dass 1 aus 5 Arbeitern sich frei genommen hat (besser: von). Das ist ja schön, dass die Menschen begeistert sind, vor allem wenn die eigene Mannschaft gewonnen hat, aber dass man deswegen seine Pflichten vergisst ist unentschuldbar. Die armen Hühner! Unser Vogel bekommt sein Futter immer pünktlich, ganz gleich ob es regnet oder schneit oder ob im TV Fussball ist!

Nein, ich habe schon Verständnis für Fussballbegeisterung, habe ich doch selbst zur großen Zeit des SV Sodingen mich auch wie ein "Verrückter" verhalten. Mit Onkel Stefan bin ich zu jedem Heimspiel der Sodinger gegangen. An eine "Story" aus der Zeit Ende der 1950er Jahre erinnere ich mich gut. Damals waren lange Mäntel (fast bis zum Knöchel) aus Velours für Männer modern (hatten ein ganz schönes Gewicht). Wir hatten Besuch aus Düsseldorf, Paula und Ferdi, und Sodingen hatte ein Heimspiel. Na, Ferdi, wollen wir? Wir wollten, marschierten zu Onkel Stefan, mit ihm zum Fussballplatz, und es fing an zu regnen. Schirme waren verpönt, und unsere Mäntel wurden immer schwerer. Das war im Oktober, Weihnachten waren die Mäntel wieder trocken (that's a lie). Damals war ich jung (relativ) und diese Fussballbegeisterung sozusagen eine Jugendsünde. Heute bin ich "abgeklärter", auch weil ich mich zu oft über die "Millionäre" ärgere, die nur ein müdes Gekicke abliefern statt Fussball mit "Herz" zu spielen. Dass nach Niederlagen randaliert wird (Russland, Argentinien) kann ich nicht verstehen.

Ich bin also ganz scharf auf irgendwelche Druck~ oder Grammatikfehler, besonders von dir? Das ist stark! Daas issst eine booodenlose Gemeinheit! - Einerseits freue ich mich wenn ich keine Fehler finde, andererseits hast du es begrüßt wenn ich dich, falls nötig, verbessere. Ich kann es auch lassen, soll ich?

Nun kommen wir zu einer interessanten Sache, dem Schrifttyp. Zur Erläuterung: Dir gefällt der Schrifttyp meiner SM und du erwähnst es im Zusammenhang mit den von mir von Hand bzw. mit der SM geschriebenen Briefe. Letztere sind wohl die Ausnahme und werden es auch bleiben. Der "Ausdruck" (das Wort) Schrifttyp ist sozusagen der "Casus knacktus". Dadurch bin ich darauf gekommen dass mein "Handschrifttyp" ein fürchterlicher Mischmasch aus Sütterlin und lateinisch ist, leider. Noch schlimmer ist dass ich nicht nur die Schreibschrift (Script) dieser beiden Systeme mische, sondern gelegentlich auch die Druckschrift (Type) einfließen lasse. Das hat bei mir geschichtliche Ursachen. In der Schule mussten wir bis Mitte der 1930er Jahre in "Sütterlin" schreiben.
Dann wurde auf "Latein" (Roman, Sütterlin = German) umgestellt. Ich will dir einige Beispiele nennen, in Klammern dahinter sind jeweils die Schrifttypen, wobei
RT = Roman Type, GT = German Type, GS = German Script sind.

mein a ist = GT,

mein b ist = GS,

mein c ist = RT

 

mein d ist = RT,

mein e ist = GT,

mein f ist = GS

 

mein g ist = GT,

mein f ist = GS,

mein h ist = GT usw.







Ich wundere mich dass man diesen Mischmasch lesen und sogar verstehen kann. Kannst du das verstehen? Damit du Zeit zum Überlegen hast mache ich für heute Schluss, es ist spät, und ich werde versuchen morgen weiter zu schreiben.

Was macht der Mensch, ist's mal sehr spät?
Mit schreiben Schluss, ins Bett er geht!

Freitag, 14. Juni 2002

Es hat geklappt, ich kann weitermachen. Heute waren nicht viele Nebentätigkeiten (neben dem Briefschreiben) zu erledigen. Nur etwas einkaufen, den Flur putzen und Hilde zum Friseur bringen - und abholen.

Ja, das "wahrscheinlich" hat es dir wahrscheinlich angetan. Deine Bitte um Nachsicht ist aber nicht nötig. Ich kann verstehen und auch akzeptieren dass du zu oft in Eile bist und manchmal auch etwas zerstreut und unachtsam (Alterserscheinungen). Aber verkalkt (sooo alt bist du nun doch nicht) oder doof, nein, das kann ich nicht akzeptieren, zumal Letzteres unter "unserem Level" liegt.

Meine paar Zeilen vom 2. 5., muss der 2. 6. gewesen sein, na klar, (unachtsam) aber was ist dabei? Ich liebe den Mai!

Nun der Abschluss des Briefes vom 7. 6. mit der Fortsetzung vom 10. 6. Bist du wirklich ein Klotz, vielleicht sogar ein grober, nur weil du die Post verpasst hast? Das passt nun wirklich nicht für dich. Bei uns ist ein Klotz (oder grober Klotz) ein "Hauklotz" (Baumstumpf zum Holzzerkleinern) oder auch ein grober "Kerl", der sich entsprechend schlecht benimmt. Du bist eher ein "Gutglaubigkeitsopfer", denn du hast geglaubt (glauben heißt nicht wissen), wenn es um ¼ nach 4 reicht, reicht es bestimmt auch um 5 nach 4. Sozusagen ein "Irrglaube", aber auch eine Lehre für's Leben denn, man kann sich auf nichts verlassen, nicht einmal auf eine konstante Unpünktlichkeit der Post, sicher ist eigentlich nur der Tod.

Nun die Fasane, die sich so selten sehen lassen, schade eigentlich. Was sie im Sommer machen weiß ich leider auch nicht, ob sie "hibernate" (= Winterschlaf) halten ist mir auch nicht bekannt, eher unwahrscheinlich. Was aber bitte ist "aestivate"? Ich habe dazu nichts gefunden. Deinen "Internet-Gedanken" für mich lege mal "ad acta".

Nun zum Brief vom 10. 6. und nochmals Dank für die Rücksendung der Schachaufgabe. Ich verstehe nicht: Welche Buchstaben möchtest du verstehen? Ich vermute etwas, darum eine kleine Anleitung: Ein Schachbrett (Schachspiel) besteht aus 8 x 8 = 64 Feldern (schwarz und weiß). Gespielt wird mit 2 x 16 Figuren (schwarz und weiß): König, Dame, (2) Läufer, (2) Springer und (8) Bauern. Das Sopielfeld sieht so aus, und ist so gekennzeichnet:
(Hier folgte eine Zeichnung des Schachbretts mit schwarzen und weißen Feldern, auf der linken Seite von unten nach oben von 1 bis 8 gekennzeichnet, und unten von links nach rechts mit a bis h gekennzeichnet. Auch notiert war welche Reihen für weiß und welche für schwarz reserviert sind)

Wenn es nun heißt: (weiß) Kh2, dann bedeutet das, der weiße König steht auf h2 (Koordinaten wie bei einer Landkarte). Oder*): 4. Df8+, d.h. die weiße Dame zieht nach f8 und bietet Schach. Oder:*) ... 2. Txa4, d.h. der schwarze Turm schlägt die Figur auf a4. Bei mehreren angegebenen Zügen nacheinander (z. B. 3hxg6, Txg6) ist der erste Zug immer weiß, bei der Einzelnotation ist weiß/schwarz wie unter *) zu unterscheiden. Eine alte (von 1830 oder so) aber wohl nützliche, Anleitung für's Schachspiel lege ich bei. Du darfst sie behalten. Mir nutzt sie nichts, weil ich inzwischen weiß wie die Figuren gezogen werden, und mein "lausiges" Spiel kann sie auch nicht verbessern. Sollte es noch Fragen geben, mein Berateroffice hat bis 22 Uhr geöffnet. Was das Kniffeln und Klavierspielen angeht, ihr habt ja z. Zt. noch genügend anderes zu tun, und es stimmt schon, mit 70 (und mehr) kann man schon eher an solche profanen Dinge denken, oder anders ausgedrückt:

Ist knuddeln nicht mehr so gefragt,
dann ist kniffeln angesagt.

Hier sagt man manchmal von Menschen, die einem nur Ärger und Kummer bereiten: Der ist ein Nagel für meinen Sarg. So gesehen wäre Sis für euch ja eine ganze Kiste von Nägeln. Es ist fast unglaublich welch ein Disput sich zwischen John und seiner Mutter am Sonntag, dem 9. 6. abgespielt hat. Das war ja wohl keineswegs "Das Wort zum Sonntag". Wir können sehr gut verstehen dass euch der Sonntag "versaut" war und dass ihr später an nichts anderes denken konntet. Das ist ja sehr schlimm, und Hilde meint, dass es so doch nicht weitergehen könnte. Wie aber sollte es weitergehen? Ich möchte nicht in eurer Haut stecken.

Was "bonking" bedeutet kann ich dir leider nicht sagen, ich bin weg von allem Weltlichen, siehe Spruch oben.

Das mit den Impatiens ist ja interessant. Bei mir sind lediglich so ca. 20 Pflanzen aufgegangen, die aber nur ganz allmählich größer werden.

Noch ein kurzer (unwichtiger( Hinweis auf den Bergahorn, dessen Ast (abgesägter) schlieg eure Stehleiter kaputt (er "schlug" sie). : (Was ich Helmut von dieser "Bergahornaktion" verschwiegen hatte war dies: John wollte dass ich nur einen oder zwei der tiefer ausladenden Äste absägen sollte, ich aber konnte nicht aufhören und sägte alle erreichbaren Äste auf dieser Seite ab. Einer der letzten fiel unglücklich und schlug, wie gesagt, die Leiter kaputt. Da diese Leiter Johns Großvater gehört hatte war er total verärgert, und weigerte sich mir vom Baum zu helfen. Ich kam mehr schlecht als recht in die unteren Bereiche und musste mich zuletzt aus ungefähr 8 Metern Höhe fallen lassen. Das Komische war - John hat aber nicht gelacht - dass mir bei dem Fallenlassen ein hervorragender kleiner Ast unter meine Oberkleidung geriet, und mir 3 Lagen über den Kopf stülpte! Was ich Helmut auch nicht erzählte war dass die Aussicht von ganz oben über unseren Garten einfach herrlich war, mir aber auffiel dass der große Bogen - large swathe - unserer Wildblumenwiese mit der Zeit aus der Form geraten war. Da muss ich noch was unternehmen!!) Es ist schön, dass ihr euch beide an eurem neugestalteten Garten erfreut. Mit den Tauben sollte sich John das überlegen und an die Warnung (Bitte) denken: "Please do not shoot the pianist. He is doing his best".
Damit, und in Erwartung weiteren "Materials", will (muss) ich für heute schließen.


Sonntag, 16. Juni 2002:
(Es folgt das erste Erwähnen von Laufenten, die mir seit 14. 2. 2004 soooo viel Freude machen und mich jeden Tag zum Schmunzeln bringen)

Noch einmal, liebe Traudel!
Eigentlich wollte ich ja auf weiteres "Material" von dir warten, damit ich weiter schreiben kann. Nun habe ich heute im WDR (Westdeutscher Rundfunk-TV) einen Bericht gesehen der mir "Stoff" für's Weiterschreiben lieferte, und der wohl auch für euch von Interesse ist. Es war ein Bericht über indische Laufenten (L a u f - E n t e n), deren bevorzugte Nahrung Schnecken (Nacktschnecken) sind.
Ein junger Mann (Student) aus Münster erzählte die Geschichte. Er war auf dem Markt und sah bei einem Geflügelhändler ein solches Tier. Weil er es so ulkig fand ("sieht ja aus, als habe sie einen Regenschirm verschluckt"), kaufte er die Ente, wusste aber noch nichts von deren "Fähigkeiten". Tatsächlich sieht die Ente sehr ulkig aus mit ihrem langen Hals, eher wie ein Reiher der sich "die Füße abgelaufen" hat. Er (der Student) wohnt in einem Haus mit Garten in dem auch ein Teich ist. Er baute ein "Entenhaus" und kaufte dem Erpel eine Gefährtin, auch weil er gehört hatte dass sie im Jahr ca. 200 Eier legen soll. Nach einiger Zeit suchte er im Garten nach Eiern, fand aber keine bis er ins "Entenhaus" schaute, das schon halb voll mit Eiern war. Die wurden verzehrt, an Bekannte verteilt, und er wusste nicht und glaubte nicht, dass die Enten evtl. auch brüten würden, sie taten es. Von den 6 geschlüpften Jungen blieben 4 am Leben. Dann wurde gezeigt wie die Entenfamilie (6 Personen) durch den Garten liefen, nicht "watschelten", eher rannten, und nach Schnecken suchten. Trockenfutter mögen sie nicht so sehr. Nun hat der arme Student ein Problem. Der Garten ist praktisch Schneckenfrei, das Hauptnahrungsmittel fehlt. Glücklicherweise kommen Nachbarskinder (wurde im Film gezeigt) mit Kästen voller gesammelter Schnecken, auf die sich die Enten gierig stürzten. Die 4 Jungtiere möchte der Student in "gute Hände" geben. Aber das Umfeld muss stimmen, d.h. die Empfänger müssen Tierlieb sein und einen Garten mit Teich haben. Ihr erfüllt alle Anforderungen die an die Empfänger gestellt werden. Seid ihr interessiert? Das wären doch rosige Aussichten, der Garten Schneckenfrei! Um das Futter für die Ente(n) auch für die Zukunft zu sichern könntet ihr eine Schneckenzucht anlegen.


Montag, 17. Juni 2002

Und wieder, liebe Traudel!
Auch heute hatte der Postbote kein "Material" aus Coleorton. Es ist schade, aber nicht schlimm, so habe ich eine größere Schreibpause. Schuld daran dass ich heute überhaupt etwas schreibe ist das Wetter. Am Anfang dieses Briefes habe ich vom schlechten Juni-Wetter berichtet. Seit gestern, ganz besonders heute, haben wir Sommerwetter! Sonne pur und 19 - 31 Grad, und es soll noch wärmer werden, puh! Die Hitze macht uns (besonders Hilde) zu schaffen, vor allem auch wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, über 80%. Nur gut dass es den Mittagsschlaf gibt der sich, wie von selbst, von normal etwa eine Stunde auf über 1 ½ Stunden "ausgedehnt" hat.

Der ält're Mensch, na klar, er braucht
den Mittagsschlaf, weil Hitze schlaucht.

 

Dienstag, 18. Juni 2002

Noch einmal, liebe Traudel!
Heute zunächst nur ein "Wetterbericht". Es ist schon erstaunlich dass die "Wetterfrösche" Recht behalten haben. Heute ist alles noch "besser" geworden: Sonne pur (konnte nicht gesteigert werden), Temperatur 25 - 36 Grad und die Luftfeuchtigkeit fast 89%! Es ist schlimm, was soll's, wir schwitzen weiter und hoffen dass wir diese Hitze überleben.

Zwecks "Seitenfüllung" und in Ermangelung anderen "Materials" will ich dir heute etwas anderes bieten. Was kannst du erwarten? Na klar: Einige Gedanken über's Warten!

Und wieder geht ein Tag zur Neige.
Post aus England? Fehlanzeige!
Das heißt: Weiter warten, ohne Frage,
man fragt sich nur: Wieviele Tage?

Warten bis zum Überdruss
ist auf Dauer kein Genuss.
Dann aber schellt's, die Post ist da,
ich verkneif' mir ein "Hurra".

Ich ahnte es, ist nur Reklame,
'ne Kaffeefahrt für meine Dame,
sehr preiswert und mit Pipapo
und Kaffeetrinken sowieso.


Mittwoch, 19. Juni 2002

Hallo again, liebe Traudel!


Und wieder keine "England-Post"!
Da ist es nur ein schwacher Trost,
dass uns die Hitze nicht mehr zwackt.
Die Temperatur ist abgesackt.

Ja, wir leben noch, somit ist zu folgern dass wir die fürchterlichen Temperaturen überstanden haben. Es war schon schlimm, besonders für Hilde. Es war schon fast ein "Temperatursturz" von 36 auf 24 Grad, und auch die Luftfeuchtigkeit ist auf knapp 80% zurückgegangen. Eine Wohltat für uns. Nun hoffen wir auf Regen und dass sich das Wetter weiterhin "vernünftig verhält, und selbstverständlich auch auf Post aus England, wobei

Man sagt: Das Hoffen und das Harren
machen manchen Mensch zum Narren.
Beim Harren aber und beim Hoffen
ist allerdings das Ende offen.

For today, at least, you seem to be tired. See you tomorrow.

 

Donnerstag, 20. Juni 2002: Und noch einmal (wie oft noch?),

Liebe Traudel!
Es hat geknallt, schon morgens früh, und mittags noch einmal, Gewitter, Sturm, Regen. Die Temperatur ist auf "freundliche" 23 Grad gefallen, es tut uns gut. Von Gewitterschäden haben wir hier bei uns nichts gehört, aber in den TV-Nachrichten wurde - aus ganz Deutschland - von schweren Schäden und Überschwemmungen berichtet.

Bezüglich der Post hat es leider nicht "geknallt", von Coleorton kein Laut, kein Ton. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Nun könnte ich ja diesen Brief (mit etlichem Schnippelkram) einfach abschicken, wenn da nicht deine Ankündigung (telefonisch) wäre, dass noch weiteres "Material" bei dir erarbeitet wird. Darauf warte ich, und möchte es noch in diesem Brief beantworten, dann wäre auch unsere Post wieder "in der Reihe". Weil ich - zugegeben - stur bin, werde ich diesen Brief nicht eher abschicken bis ich ihm die Antwort auf deinen angekündigten Brief "einverleibt" habe. Und das, wie es aussieht, kann dauern. Ich werde also weiter hoffen und harren, bin sozusagen in einer "Warteschleife". Wie dir bekannt ist hat jede Sache, jedes Ding im Leben zwei Seiten, wie eine Medaille. Anders gesagt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. So ist es auch bei der "Warteschleife":

Die Schattenseite ist bekannt:
Hoffen auf Post aus Engeland.
Doch andrerseits, was unbekannt,
ein Super-Stotter-Brief enstand.

Und das ist die gute, die Licht-Seite an dieser "Warteschleife". Es sind immerhin schon 9 Tage (neun), dass ich an diesem Brief schreibe. Ist dir ein längerer "Stotter-Brief" von dir oder mir bekannt? Und ich befürchte dass die "Stotterei" noch weiter geht. Ich hoffe es nicht, aber keine Sorge, ich "stottere" weiter.



Freitag, 21. Juni 2002 (Der 10. Tag) Auf ein Neues.

Liebe Traudel!
Wieder ist ein Tag vergangen, wieder keine Post aus England, wieder eine Enttäuschung, aber kein "Beinbruch". Vom Wetter ist zu berichten: Trocken, viel Sonne, 18 - 22 Grad, also gutes Wetter für uns Mitteleuropäer.
(Anm.: Nach einem Bericht von einem Sturz den Hilde in der Wohnung erlitt schrieb Helmut so weiter:)
Ihre Schmerzen haben auch nachgelassen und mit meiner Betreuung ist sie zufrieden. Ihr Spruch, immer wenn ich aus dem Haus gehe: Sei vorsichtig, pass auf, dass nichts passiert, was sollte ich ohne dich machen?

Das heutige Mittagessen habe ich übrigens vom Markt mitgebracht. Gebratenes Rotbarschfilet mit Kartoffelsalat. Dazu gab es als Nachtisch Erdbeeren mit Dickmilch.

Und dann war ja heute noch Fußball im TV! Das England-Spiel konnte ich leider nicht sehen (war nur im Pay-TV, das haben wir nicht), darum kann ich auch nicht beurteilen ob England gut oder schlecht gespielt, oder zurecht oder unglücklich verloren hat. Zunächst hatte ich daran gedacht eine Art "Beileidsanzeige" zu schreiben, um unser Mitgefühl mit allen trauernden Engländern auszudrücken.
Das hätte etwa so ausgesehen (mit schwarzer Umrandung):

 

Brasilien : England
2:1
Herzliches Beileid!

Aber dann habe ich mir gesagt, dass man so etwas nicht machen kann, dass sich so etwas nicht gehört, darum lasse ich es, selbst wenn englische Medien in dieser Beziehung nicht "kleinlich" sind. Es ist jedoch sehr schade dass England ausgeschieden ist. (Wir hätten sie gerne im Endspiel geschlagen. Tut mir Leid, muss mir so rausgerutscht sein).

Dann war ja noch das Spiel Deutschland : USA, Hilde und ich haben es uns angeschaut, schlimm. Wie sagte doch ein gefragter Zuschauer: Ein Sch....Spiel der deutschen Mannschaft. Das kann ich voll und ganz unterstreichen. Glück haben sie gehabt, viel zu viel Glück und einen überragenden Torwart. Die USA war die bessere Mannschaft und hat unglücklich verloren. Wie sagt man hier im Ruhrgebiet? Das Glück ist mit die Doofen oder, die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln. Egal wie, sie haben gewonnen und sind im Halbfinale. So ungerecht geht es in der Welt zu. Fußball ist wohl wie eine Droge für die Massen. Wir wundern uns immer wieder wieviele deutsche, englische, französische usw. Zuschauer in Japan und Korea sind. Wenn man liest, dass z. B. 2 fußballverrückte "Japantouristen" für ihren Trip je 6000 Euro "geopfert" haben fragt man sich, sind die noch normal?

Und dann sind da noch die Schlauschwätzer, die Besserwisser, die schon vor Beginn der WM gewusst haben: Diese deutsche "Gurkentruppe" übersteht doch nicht einmal die Vorrunde. Jetzt aber wissen die gleichen Schlaumeier: Na klar, wir werden Weltmeister. Oh dear!

Müssen immer solche - überhebliche - Töne angeschnitten werden: Wir hauen die Amis weg. Wir schicken die Cowboys mit 3 : 0 nach Hause. Und was war? Mit Riesenglück hat die deutsche Mannschaft gewonnen, unverdient. Warum kann man nicht sachlich und unvoreingenommen über solche Dinge berichten, und warum wird vergessen dass auch andere Mannschaften Fußballspielen können? Ich begreife es nicht.

Fußball ist doch nur ein Spiel, und ich kann nicht verstehen dass jemand sagt: Es geht um mehr als um Leben oder Tod! Was ist da "mehr" als Leben oder Tod? Bei jedem Spiel - auch bei der Berichterstattung darüber - sollte "fairness" obenan stehen. Warum kann man mit "der schönsten Nebensache der Welt" nicht "vernünftig" umgehen? In welch einer Zeit leben wir eigentlich? Haben Anstand, Vernunft und Fairness keinen Stellenwert mehr?
Nach dieser Analyse des Fußballs im Allgemeinen und auch im Besonderen möchte ich mich für heute verabschieden. It's time to say goodbye.


Samstag, 22. Juni 2002 (Der 11. Tag)

Liebe Traudel!
Nach unserem gestrigen Telefongespräch keimt bei mir Hoffnung auf, dass dies kein endloser Brief wird, denn du willst ja "voran machen". Dann mach ma! Fehlende Post wird heute nicht erwähnt.

Zunächst der Wetterbericht: Einige Wolken, viel Sonne, trocken und 18 - 25 Grad. Damit können wir leben.

Noch einmal zurück zum Fußball. Zunächst hatte ich heute gedacht dass ich gestern den deutschen Fußball zu sehr kritisiert habe. Die Zeitungsberichte bestätigen aber meine Meinung. Der Sportchef der WAZ schrieb z. B.: Dusel ist der größte Fan, und weiter im folgenden Artikel: Kahn und der Papst waren unsere besten Leute. Ein anderer Artikel hatte die Überschrift: Das war Kahnland gegen die USA. Eine präzise Aussage machte Michael Schuhmacher: Beide Teams hatten Chancen, und am Ende hat es gereicht. So ist das im Sport. Ende des Zitats.

Es ist jetzt 21.30 Uhr, und seit ca. 15 Uhr ist auf dem Westring ein ständiges Gehupe und Gegröle zu hören. Ich konnte mir das erst nicht erklären, bis ich im TV sah (Tele-Text), dass die Türkei ihr Spiel gegen Senegal gewonnen hat und im Halbfinale gegen Brasilien spielt. Komisch, dachte ich, so viele Türken leben doch nicht in Herne, oder können die Türken lauter schreien? Von den deutschen Fans war jedenfalls nichts zu hören beim Halbfinaleinzug der deutschen Mannschaft. Haben sie sich geschämt? Und wieder (22 Uhr) "lebt" der Westring auf. Nach einer kurzen Pause geht das Gehupe und Gegröle wieder los. Es wird wohl eine lange türkische Nacht. Ich hoffe dass unser Schlaf durch diese "türkische Nacht" nicht gestört wird.

Damit möcht' ich für heute schließen,
with best wishes and vielen Grüßen.


Sonntag, 23. Juni 2002 (Der 12. Tag)

Liebe Traudel!
Die Nacht war ruhig, keine "türkischen" Störungen. Auch mit Hilde war es eine ruhige Nacht. Das Knie ist inzwischen wieder o.k., und zum Mittagessen gab es heute Wirsingrouladen (aus dem Tiefkühlfach). Ich musste nur Kartoffelon schälen (und kochen) und die Soße machen. Das war ganz einfach: Die aufgetauten Rouladen wurden erst im Topf heiß gemacht, dann entfernt und der Saft mit Wasser "verlängert", Mit Mehl angedickt, aufgekocht und mit Salz, Maggi, etwas Zucker und etwas Muskat abgeschmeckt, fertig. Hilde sagte dass ich es gut gemacht hätte, mir schmeckte es auch (musste ja). Als Nachtisch gab es heute Nestle's LC1 Vanilla (3 x gesund).

Nach dem Mittagsschlaf schauten wir gemeinsam im TV das Autorennen auf dem Nürburgring an. Danach "verblieb" Hilde in ihrem Sessel (mit TV und Lesen) und ich zog mich in mein "Büro" zurück.

Ein neuer Tag wird morgen starten,
Post war heut' nicht zu erwarten,
denn Sonntags, ich muss es beklagen,
wird keine Post hier ausgetragen.

Good night.



Montag, 24. Juni 2002 (Der 13. Tag)

Liebe Traudel!
Der 13. Tag mit der Hoffnung auf Post. Für viele Menschen ist die 13 ja eine magische, eine Unglückszahl, hat wohl etwas mit Aberglauben zu tun. Da sollte man sehr vorsichtig sein, möglichst wenig unternehmen damit man nicht "auf die Nase fällt". Steht die 13 auf dem Kalender und ist es dazu noch ein Freitag, dann ist allerhöchste Vorsicht geboten, sagen die Abergläubischen. Möglichst im Bett bleiben, garnichts unternehmen. Ist da etwas Wahres dran? Ich bin mir nicht so sicher, außerdem bin ich gewissermaßen "befangen", habe ich doch (Hilde natürlich auch) an einem Freitag dem 13. geheiratet. War das nun für uns ein Unglückstag? - So ist das mit dem Aberglauben. Der Glaube aber, der ist ganz etwas anderes, der kann ja bekanntlich sogar Berge versetzen! Der Glaube kann wohl noch viel mehr, hilft aber auch nicht immer, denn

Heute kam die Post sehr früh.
Meinen Glauben, ich verlier ihn nie,
drum rannte ich treppab, juchhei,
doch von White Gables - nichts dabei.

(Bei "rannte" fiel mir ein "blöder Spruch ein: Diekuhrannte bis sie fiel in die Vertifung.)

Nun könntest du glauben (meinen), ich sei enttäuscht oder aber "sauer" weil: Wieder keine Post, dem ist nicht so, weil, ich hatte eigentlich nicht mit Post "gerechnet". Wie du weißt, rechne ich ganz gerne (Hilde ist es auch schon aufgefallen, Rentenerhöhung 2,16%, wieviel bekommen wir mehr, wieviel bekommen wir an Zinsen von unseren bescheidenen Ersparnissen usw), und meine Berechnung in diesem speziellen Fall (möglicher Zeitpunkt der Post-ankunft aus England), sieht so aus: Vorausschicken möchte ich, dass es eine Berechnung mit mehreren Unbekannten und demzufolge sehr schwierig , und das Ergebnis mit einigem Misstrauen zu sehen ist. Also - nach unserem Telefongespräch am Freitag (nicht: dem 13.), dem 21. 6. (du sagtest, du willst dich - nach meinem Wehklagen wegen fehlender Post - mit der Antwort beeilen (was immer das auch heißen soll), "rechnete" ich wie folgt: Heute (Freitag, es war schon spät) schreibt sie nicht mehr, vielleicht am Samstag, wird aber nicht fertig, am Sonntag den Rest (wenn sie Zeit hat) und am Montag verpasst sie den Postboten. Post ab am Dienstag, zwei Reisetage (Mittwoch, Donnerstag), Ankunft am Freitag. Jede frühere Ankunft wäre fast ein Wunder. Diese Berechnung ist ohne Gewähr (man kann sich doch mal verrechnen) weil:

Es ist nun einmal so im Leben,
manchesmal geht was daneben.
Das ist kein Grund zum Traurigsein,
der nächste Tag bringt Sonnenschein.

Gerade überlegte ich: Was schreibst du da eigentlich, du wolltest doch nur ganz kurz vom Tagesablauf berichten, als mich die Stimme "meiner Gebieterin" aus meinen Träumen riss: Helllmut, gibt es denn heute kein Abendbrot? Ein Blick auf die Uhr zeigte mir dass die Abendbrotzeit schon längst überschritten war, nun aber voran.

Inzwischen (da bin ich wieder) habe ich alles mit die Ruhe in die Reihe gebracht. Meine Frau ist gesättigt, die Betten für die Nacht vorbereitet, die Pillen für morgen abgezählt und der Vogel ist "gesprüht" worden. Nun habe ich noch - etwas - Zeit, das zu schreiben, was ich eigentlich wollte, den Tagesablauf. Fangen wir mit der Nacht an. Eigentlich war die Nacht wie die vorhergehenden Nächte: ziemlich ruhig. Einen Verband wollte Hilde heute nicht, nur einsalben, Strumpf drüber, fertig. Ihre Fortschritte (Besserung) sind unverkennbar. Sie machte schon mal Versuche allein "loszulaufen", ich habe sie streng verwarnt (ich muss aufpassen).

Heute durfte ich wieder kochen. Es gab Klopse (aus dem Kühlfach), gebratenes Hackfleisch, wir sagen Gehacktes halb und halb, mit Kartoffeln (schälen und kochen, selbstverständlich) und Erbsen und Möhren (aus einer Dose). Letztere musste ich mit Butter und Gewürzen "essfähig" und dann auch noch die Soße machen. Ich hatte das Gefühl (den Geschmack), dass mir die Soße nicht so gut gelungen wäre, etwas zuviel Salz? Hilde aber sagte dass ich es gut gemacht hätte und es ihr schmecke. Na, wenn sie meint, jedenfalls hat sie ihren Teller leer gemacht. Ich habe aber - ich muss es gestehen - einen leisen Verdacht, dass ihr Lob - aus welchen Gründen auch immer - nicht ganz ehrlich war. Könnte es sein dass sie sich sagt: Was soll's, etwas zuviel Salz, ich habe meine Ruhe im Sessel und Helmut macht doch alles ganz gut? Dann würde der Heilungsprozess sich aber noch eine Weile hinziehen. Rosige Aussichten für mich, aber ich denke:

So ist tatsächlich unser Leben,
es besteht aus Nehmen, Geben.
Wenn beides sich die Waage hält
ist sie in Ordnung, unsre Welt.

In diesem Sinne - alles Gute, good night and a happy New Year!
Stop! Das ist doch noch zu früh, seid so gut, excuse me.

PS: Ich will mich ja nicht loben (Eigenlob stinkt), aber tolle Leistung bisher, oder? Und eine Drohung hintan: wenn das noch länger dauert mit deiner Post, kommen noch mehr Seiten hinzu!


Dienstag, 25. Juni 2002 (Der 14. Tag)

Liebe Traudel!
Da haben wir den "Salat", Deutschland hat das Halbfinale gewonnen und ist im Endspiel der WM. Die deutschen "Fans" meinten, was die Türken können können wir auch, und machten mit Autokorso und Hupkonzerten den Westring unsicher. An die Begeisterung und den Lärm der Türken kamen sie aber nicht heran. Fußballerisch gesehen wäre es ein 5 : 0 Sieg der Türken gewesen (hoffentlich nicht im Endspiel).

Und, man höre und staune, aus England kommen Kommentare wie z. B.: The damned Germans stehen im Endspiel, wo eigentlich wir hingehört hätten. Das ist nicht fair und ich kann dazu nur sagen: Besser und Gewinn-orientiert spielen. Denkt bitte an euren Gary Lineker, der schon vor Jahren gesagt hat: There are twenty-two players on the football pitch, and at the end the Germans are always the winners. Warum gönnt man uns nicht diese kleine Freude, wir haben die Engländer ja auch nicht beneidet als sie ihre Königin gefeiert haben, im Gegenteil wir haben uns mit ihnen gefreut. -

Herzlichen Dank für deinen Anruf heute abend. Hilde, mit der es übrigens aufwärts geht, hat dir ja erzählt dass sie heute beim Arzt war.

Es war schön mal wieder mit dir zu "quatschen". Mach dir mal keine Gewissensbisse wegen deiner Tennis-TV-Faulenzerei. So etwas muss man sich auch mal gönnen, du besonders. Du weißt doch: Arbeit macht das Leben süß (so'n Quatsch), und Faulheit stärkt die Glieder.

Du hast mir versichert dass du den von mir langersehnten Brief morgen (26. 6.) abschicken wirst. Jetzt bin ich sehr gespannt (wie sagt man: wie ein Flitzebogen), ob meine Berechnung in dieser Angelegenheit tatsächlich stimmt.

Du wirst inzwischen bemerkt haben dass ich für diesen Brief bisher nicht nur Papier und Kugelschreiber, sondern oft, viel zu oft eigentlich, auch Tipp-Ex verwandt habe. Es sind nicht nur Schreibfehler, die mir im Nachhinein aufgefallen sind, in den meisten Fällen waren es zu korrigierende Fehler die auf Grund meiner schnellen Gedanken und der dagegen langsamen Hand entstanden sind. (Ziemlich schwülstig, der letzte Satz. Besser wäre: Fehler sind aufgetreten; weil meine Gedanken schon beim nächsten Wort waren, während das letzte Wort noch nicht geschrieben war). Das bedeutet aber keineswegs dass ich alle Fehler gefunden und auch korrigiert habe. Du weißt doch: Nobody is perfect!
Damit möchte ich für heute schließen. Gute Nacht, bis morgen.


Mittwoch, 26. Juni 2002 (Der 15. Tag)

Liebe Traudel!
Heute nur gute Nachrichten. Zunächst das Wetter: Sonne pur, bis 23 Grad. Die nächste gute Nachricht: Post aus England! Nein, nein, nicht dein Brief vom 11. 4., sondern Brief vom Gerd. Er berichtet (mit Bildern im Briefkopf, macht er immer) von Susis Geburtstag. Sie wurde am 17. 6. (eurem Hochzeitstag) .. Jahre alt. Ich wundere mich immer wieder wie die Zeit vergeht. Dazu noch eine Anmerkung: Am 28. 2. 2003 haben Gerd/Maria Goldene Hochzeit!"

Die wichtigste gute Nachricht (vor allem für mich): Hilde geht es besser! Sie hatte auch heute keine Schmerzen und sie läuft schon wieder allein durch die Wohnung. Und dann, große Überraschung, hat sie das Mittagessen gekocht (ich muss doch auch mal wieder was tun), mit nur kleinen Hilfen von mir (Dosen, Gläser öffnen etc). Es gab Nudeln mit Hähnchen-Geschnetzeltem und Obst (Pfirsiche) in Ketchup/Curry-Soße. Zum Nachtisch - du weißt schon - Erdbeeren mit Dickmilch.

Nach dem Mittagsschlaf haben wir uns das Fussballspiel Brasilien : Türkei (1 : 0) angesehen und wissen nun dass Deutschlands Endspielgegner Brasilien heißt. Das reichte uns eigentlich vom Fußball. Die TV-Sender sind da offensichtlich ganz anderer Meinung. Im Programmheft (Hör Zu) waren z. B. für gestern und heute je 1 Stunde Tennis aus Wimbledon vorgesehen. Was wurde gezeigt? Gestern etwa 10 Minuten und heute etwas mehr als ½ Stunde. Hilde sieht sich die Tennisübertragungen sehr gerne an und war verständlicherweise sehr ärgerlich. Statt der Tennisübertragung wurden Interviews gezeigt und Meinungen verbreitet - über Fußball. Da sind dann wieder die Schlauschwätzer und Besserwisser am Werk: Brasilien ist der günstigere Gegner, der nächste meint das Gegenteil , und wir werden, und wir können, und wir müssen ... alles nur Blabla. Die TV-Sender glauben wohl die Kunden wollen das, es ist doch aktuell was die "Experten" meinen, man muss doch "am Ball" bleiben. Da kann, da muss man doch vorgesehene Sendungen (aus "aktuellem" Anlass) kürzen oder auch wegfallen lassen. Haben die eine Ahnung! Jeden Tag Kotelett hängt dir auch schnell "zum Hals heraus".

Heute nachmittag hat Ursula angerufen und uns für Sonntag nach Mülheim eingeladen. Sie hat den Balkon zur Hofseite "auf Vordermann" gebracht und mit Blumen verschönert, das sollten wir uns ansehen. Der Balkon zur Straßenseite wurde vor einiger Zeit renoviert, und das "Inventar" dieses Balkons wurde auf dem an der Hofseite deponiert. Der sah entsprechend "wüst" aus, nun soll alles wieder o.k. sein. Ich habe da aber ein Problem, soll ich zu~ oder absagen? Welches "Wort" soll ich wählen? Obwohl ich kein ausgesprochener "football freak" bin möchte ich mir das WM-Endspiel ansehen. Unsere "normale" Abfahrzeit für Besuche in Mülheim fällt "mitten" in dieses Spiel. Da hilft nicht einmal der Duden, obwohl es heißt:

Falls Zweifel sich zum "Wort" gesellen,
der Duden hilft in vielen Fällen.

Mal sehen, bis Sonntag bleibt noch viel Zeit zum überlegen.
Das wär's für heute, morgen geht's weiter.


Donnerstag, 27. Juni 2002 (Der 16. Tag)

Liebe Traudel!
Das Wetter hat sich verschlechtert, trocken zwar, aber wenig Sonne, viel Wind, und "nur" noch 17 - 21 Grad. Es soll noch mieser werden, viel Regen sei zu erwarten, sagt der Wetterfrosch.

Bei Hilde fast alles im "normalen" Bereich, sie hat auch wieder das Mittagessen gekocht (gefrorener Rotbarsch mit Senfsoße) und das Abendbrot zubereitet. Ich hatte einen Termin beim Friseur (Hilde morgen), der durch einen "Nachdem-Satz" entstand. - Nachdem Hilde sagte: Willst du deine Haare eigentlich so lange wachsen lassen bis du dir einen Zopf flechten kannst? - wusste ich, es ist Zeit zum Friseur zu gehen. Sie sagt so etwas ja in ihrer bekannten ruhigen Art. Wenn sie aber dazu einen Kochlöffel in der Hand hält weiß ich, sie meint es ernst. So ein Friseurbesuch ist für mich immer eine unangenehme Sache. Da werden mir von meinen wenigen Haaren noch etliche abgeschnitten, und dafür verlangt man noch Geld von mir, 11,50 Euro. Angeblich 1,50 Euro für's Schneiden und 10 Euro für's Suchen.

Heute war Putztag, ich habe es gut überstanden (viel geschwitzt), bin aber ziemlich müde weil ich noch zusätzlich den Flur geputzt habe. Eigentlich erst Freitags (habe es vorverlegt), immer wenn Hilde zum Friseur geht. Das ist eine weitere Gemeinheit in dieser Welt, sie läßt sich beim Friseur verschönern, ich darf derweil beim Flurputzen schwitzen.

Nun bin ich sehr gespannt, voller Erwartung, voll Hoffen und Harren auf den morgigen Tag. Kommt der Brief? War meine "Berechnung" richtig? Das wird wohl eine schlaflose Nacht. Euch wünsche ich aber eine gute Nacht, bis morgen.


Freitag, 28. Juni 2002 (Der 17. Tag)

Liebe Traudel!
Wie angekündigt hat sich das Wetter verschlechtert, mal Regen, mal Sonne, und morgens nur 13 Grad. Mich hat der Regen heute voll erwischt und das gleich zweimal. Zum Friseur kamen Hilde und ich trocken hin, auf dem Rückweg regnete es heftig. Dank Schirm blieben meine Haare trocken, sonst war ich total durchnässt. Nach einer Stunde durfte ich Hilde abholen. Mit trockenen Schuhen, trockener Hose und noch feuchtem Schirm machte ich mich auf den Weg. Nach ca. 3 Minuten, ich war noch nicht an der Post, fing es an zu regnen, nur leicht. Im leichten Regen gingen wir los, der Regen wurde stärker, wir mussten uns zweimal unterstellen und sind trotzdem "ordentlich" nass geworden.

So etwas ist ärgerlich, und der nächste Ärger (für Hilde) begann kurz nach unserer Heimkehr. Sie hatte sich trockene Sachen angezogen, eine Tasse Schokolade gemacht, sich damit und einem Schokobrötchen in ihrem Sessel bequem gemacht um Tennis aus Wimbledon zu schauen. Fünf Minuten wurde Tennis gezeigt, dann "musste" man natürlich wieder über Fußball "quaken". Zwanzig Minuten dauerte es, dann noch 3 Minuten Tennis und die Ansage: Unsere Sendezeit ist leider zu Ende!

Nun könntest du glauben es war ein mieser Tag für uns. Nein, es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Als ich heute Vormittag vom Markt kam, sah ich etwas im Briefkasten, etwas braunes Großes, da wusste ich:

Was lange währt, wird endlich gut,
darum verliere nie den Mut.
Das tat ich nicht und siehe da:
Hurra, Hurra, der Brief ist da!

Gerade eben (18.15 Uhr) haben wir telefoniert und ich habe mich für deinen Brief bedankt, kann mir hier also meinen Dank ersparen.

Dass dein Brief heute ankam ist für mich gewissermaßen eine "Genugtuung". Hat sich doch meine "Berechnung" bestätigt. Darf ich stolz darauf sein dass ich zwar nicht viel aber doch noch "rechnen" kann?

Nun zu deinem Brief - es ist tatsächlich die Seite 12 deines Stotterbriefes, der allerdings, der geringen Seitenzahl wegen , "kleingeschrieben" werden müsste (stotterbrief).

Von einem International UFO Day (in Schottland) habe ich noch nichts gehört, bemerkt oder gelesen.

Die Schotten sind sehr gut beim Zocken,
woll'n wirklich nur Touristen locken.

Über deine Fragen zu dem mir zurückgesandten Schnippelkram haben wir uns ja schon telefonisch unterhalten. Einige Hinweise zu den Quastenflossern am Ende dieses Briefes. (2 Seiten, mit der Hand sorgfältig gedruckt, in Beantwortung meiner Frage nach den von deutschen Forschern entdeckten prähistorischen Fischen)

Danke für deine "Englischlektion". Mit den Präpositionen habe ich schon meine Schwierigkeiten. Obwohl mir bewusst ist, dass ich die englische Sprache nie "beherrschen" werde, mache ich aber weiter mit meinen "kleinen Einflechtungen" weil es mir Spaß macht und weil ich denke: Ein Stil~ ist ja kein Beinbruch.

Interessant ist dass die Engländer ständig die Regeln ändern, nur um die Ausländer zu verwirren. Ich hatte schon länger den Verdacht dass die Engländer gemein sind. Ausnahmen (wie John z. B.) bestätigen die Regel.

Deine Annahme ist richtig, unser Teppichboden in "meinem" Büro ist immer noch trocken. Es lag offensichtlich am "tropfenden" Thermostat.

Au eurem 5ten Hochzeitstag habt ihr euch in Moira etwas schönes hölzernes gekauft, das ist erfreulich. Du schreibst aber nicht was es ist, das ist verdächtig. War es etwa ein Fleischklopfer für dich zur Selbstverteidigung? Oder eine Holzeisenbahn für John? Als Idee bietet sich auch eine Holzkonstruktion für Kletterbohnen an. Was denn nun?

Berichte in Rätseln sind nicht schön.
Ich will's noch einmal überseh'n.

Es ist keinesfalls nötig dass du dich wegen deiner TV-Tennis-Faulenzerei "demütig entschuldigst". Zu diesem Thema habe ich schon meine Meinung gesagt. Du kannst doch Tennis-TV sehen wann du willst, und wenn es nachts ist, falls dann gespielt wird.

In der Hoffnung dass euch die Vögel einige Him~, Erd~ und Johannisbeeren übrig lassen möchte ich für heute schließen. Eins noch: Die "missratenen", kaum 10 cm hohen Impatiens fangen an zu blühen!

Der Brief ist fertig, Marke drauf,
ab zur Post in schnellem Lauf.
Stempeln lassen, wünschen dann:
Hoffentlich kommt er gut an.

Ich möchte gern', es geht wohl nicht,
beim Öffnen sehen dein Gesicht.
Zuerst, mein ich, wirst du dich freu'n,
doch bald schon denken, wie gemein.

Soviel Geschnippel, soviel Seiten,
wie soll all' dieses ich beizeiten
n Ruhe lesen? Glaube mir,
das ist jetzt allein dein "Bier".

(Der Autor kichert, mit Getöse,
bist du ihm deshalb etwa böse?)

PS.: Eine nochmalige Überprüfung auf Fehler hat nicht stattgefunden, zu anstrengend. Etwaige entdeckte Fehler bitte ich zu entschuldigen. Korrekturen sind erwünscht. Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.
(Dies war der berühmte [berüchtigte?] 32-Seiten Brief. Wenn ich die zwei Seiten über Quastenflosser mit einbeziehe waren es 34 Seiten!)

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