Herne, 4. August 2002

Liebe Traudel!
Du schreibst du bist nicht "dran", drum fange ich jetzt an - mit der Beantwortung deiner Briefe vom 17. und 31. Juli. Es ist jetzt ca. 20 Uhr und ich werde wohl kaum mit der Beantwortung fertig werden. Die traurige Bilanz: Wieder ein Stotterbrief - aber, obwohl du ab jetzt jedesmal einen so langen Brief von mir erwartest, da muss ich dir sagen: Dann warte mal schön!

Vorab noch eine kurze Erklärung: Dir wird aufgefallen sein dass meine Schrift etwas blasser als sonst ist. Mir ist aufgefallen dass mein "Lieblingsschreiber" (etwas "pummelig", ein Geschenk der IBM, "liegt gut in der Hand") oft "schmiert", und die Schrift zu dick ist und sich viel zu oft auf die Rückseite "durchdrückt". Nun könnte ich ja nur die Vorderseite beschreiben, dagegen spricht aber dass die Briefe zu "dick" werden, mehr Papier verbraucht wird und die Portokosten steigen. Das kann ich mir als armer Rentner nicht leisten. Aus gutem Grund (es gab vor Jahren mal eine Zigaretten-Reklame: Aus gutem Grund ist JUNO rund) habe ich deshalb zu einem anderen "Schreibwerkzeug" gegriffen. Davon habe ich noch einige, alles Geschenke. Dieser ist ein Pelikan (Germany), Chrom oder Silber. Ein anderer ist ein silberner Montblanc-Noblesse-Germany. Dann habe ich noch (von meinem Nachfolger als Abschiedsgeschenk) einen CROSS V20 10K+ Rolled Gold, Made in Ireland. Du siehst, ich bin zwar "Computerlos", aber mit Schreibern gut bestückt.

Was erzähle ich dir da von den "blöden" Schreibern, ich will doch deine Post beantworten. Im Brief vom 17. 7. hast du zunächst meine Reime (Verse) mit Zwischenbemerkungen abgetippt. So hast du fast 3 Seiten "Brieflänge" gemogelt, wird nicht anerkannt. Deinen ersten eigenen Worten nach hast du viele Tippfehler "produziert" weil du sehr aus der Übung warst. Das glaube ich nicht, denn ich vermute dass du nicht "ganz bei der Sache" warst, gedanklich abgelenkt. Vielleicht hast du beim Tippen an etwas anderes gedacht, da gibt es ja unendlich viele Möglichkeiten. Etwa: Was muss als nächstes im Garten gemacht werden, oder was wird mit Sis, oder ist John mir noch treu? Solche Gedanken vermindern die Konzentration, die Aufmerksamkeit läßt nach, Fehler werden produziert. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Andererseits - die 2 Seiten der Medaille - haben so Tippfehler doch auch etwas Gutes, siehe den "Freudian slip". Das gefällt mir, der ‚Freutag' bleibt, nichts wird geändert. Andere Tippfehler möchte ich aber berichtigt sehen, wobei der Superduper ... und vom UFO Day nboch nichts ... nicht so wichtig sind. Meine Verse sollten aber korrekt abgetippt werden, sonst erscheinen sie in meiner Homepage (wie schon geschehen) als Fehler, so z. B. das bekannte "wa(h)rscheinlich" oder beim "Das Klavierspielen" ... Bei John wirds sicher(lich weggelassen) ... oder "2. Schneewanderung" ... An der Kirche geh'n .. (nicht gehen). Bei deinem Abtippen ist es einmal ein fehlendes "i" (st allerdings das Ende offen) und fehlendes "es" bei ... wie soll all dies(es) ich beizeiten ... Nun möchte ich nicht den Verdacht aufkommen lassen ich sei ein "Korinthenkacker", denn die meisten Tippfehler erklären sich von selbst; wenn aber der Rhythmus der Verse gestört wird stört es mich. Soviel zu den Tippfehlern, wobei die hier verzeichneten keinen Anspruch auf Vollzähligkeit erheben d.h., es könnten noch mehr werden, was ich nicht hoffe.

Gerd hat mir inzwischen 18 Seiten meiner Homepage (Verse) geschickt und mir "angedroht", dass noch weitere folgen. Ich werde alles auf Fehler kontrollieren und ihn dann fragen ob er die Fehler korrigieren kann.


Montag, 5. August 2002

Leider konnte ich gestern nicht weiterschreiben. Wir bekamen um 21 Uhr überraschenden Besuch (eine Nachbarin), der ziemlich lange dauerte. - Zurück zu deiner Post.

Nein, das ist absolut unnötig, solcher DANK (großen, vielen, riesigen) für den 32-Seiten-Brief. Der wurde doch an 17 Tagen geschrieben, das ist doch keine Leistung. Wenn ich richtig rechne sind es laut Adam Riese nicht einmal 2 Seiten pro Tag (32 : 17 = 1,88). Viel mehr würde mich interessieren ob deine Augen inzwischen wieder auf Normalgröße "geschrumpft" sind, und ob dein Mund wieder geschlossen ist. Und dann hast du, noch im Morgenrock, beim Lesen kalte Füße bekommen. Das kann ich nicht verantworten.

Drum sag' ich dir, schon jetzt beizeiten,
nie wieder zweiunddreißig Seiten.

Das war ein (tatsächlich unbeabsichtigter) schöner Übergang zu der von dir angesprochenen Reimerei betr. Monatsnamen. Du erwartest von mir einen Reim für den Monat Juli, ich habe noch nicht darüber nachgedacht und ad hoc fällt mir nichts ein. Scheint ganz schön schwierig zu sein, August oder September wären günstiger, sind aber nicht gefragt. Man könnte allerdings als "Ersatznamen" den Heuert nehmen, da ließe sich schon eher "etwas machen". Gefällt dir wohl nicht. Einfacher wäre es "Juli" in der Zeile unterzubringen, aber du bist ja noch sturer als ich (was mich sehr wundert) und erwartest "Juli" am Ende der Zeile. Ich verstehe das nicht, denn es ist 1. stur, dickköpfig, trotzköpfig und 2. hast du doch in deinem "herumgekrückten" Gedicht zwei sehr schöne Endzeilen mit "Juli" als Abschluss. (Anm.: Ich hatte am 17.7. geschrieben: Du hast mir zwar Junireime geschickt, aber du hast gemogelt [s. "Juni in 2002 - Schreiberei" und "Juni schön - seh'n"].
Da habe ich dann selbst herumgekrückt, bittesehr:

Herausgefordert hab' ich dich
zum Reimen: ‚mach mir ein Gedicht'
wie Mai - zweitausend-und-die-zwei,
doch sollte sich die Reimerei
beziehen auf den Monat Juni.
Jedoch, und leider, hast du nie
die Wort' gefunden wie Uni
oder das uni oder Muni,
nicht Namen wie die röm'sche Tuni-
ka, und heldische wie Kuni-
gund. Geschummelt ist's, ich weiß, und nun
‚ad akta' legen wir den Jun'.
Jetzt haben wir den Monat Juli -
was reimt sich drauf? Mir streikt der Kuli!

Gefällt mir sehr gut. Dagegen können meine zwei Zeilen, die mir soeben eingefallen sind, nicht "anstinken":

Iiiiahahah - so schreit im Mai das Muli.
Genauso schreit es auch im Juli.

Das nächst Thema wird wohl mit einem ? enden. "Stolz sein auf" = to be proud of something. Zunächst muss geklärt werden was "Stolz" eigentlich bedeutet. Kennst du das Sprichwort: "Hochmut und Stolz gedeihen auf einem Holz"? Demnach, so sehe ich es, hat "Stolz" eigentlich etwas Negatives an sich. Trotzdem, ich bin nach wie vor der Meinung dass man "stolz sein" nur auf eigene Leistung beziehen kann. Ich kann nicht "stolz" sein weil ich Deutscher, Engländer, Franzose u.a. bin, ich kann doch nichts dafür. Ich kann mich darüber freuen, wie du dich darüber freuen kannst, so nette große Brüder zu haben, was soll daran "lahm" sein? In diesem Zusammenhang (Brüder) ist "stolz sein" wohl der falsche Ausdruck (man sagt es und es wird auch so verstanden), falls man "stolz sein" nur für eigene Leistung gelten lässt. Statt "ich bin stolz auf ..." könntest du doch sagen: ... ich freue mich und es ist schön, so ... zu haben. Soviel zum "Stolz", geklärt ist nichts, man sollte "Stolz" aus dem Wortschatz streichen. Ich werde der Duden-Redaktion diesen Vorschlag unterbreiten.

Dein Vergleich der Gartenarbeit mit dem Anstrich der Forth Bridge is hitting the nail on the head. Für die Hausarbeit - du hast Recht - gilt dasgleiche. Sicher freut man sich - trotz Rückenschmerzen - wenn es nach getaner Arbeit im Garten gut aussieht. Übertreiben sollte man aber wirklich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen wie du das "nicht Übertreiben" verwirklichen willst. Ihr habt einfach zu viel "am Hals", die Belastung ist zu groß und jünger werdet ihr auch nicht.

Mein Vorschlag mit dem Nachrechnen der 64 Schachfelder ist keineswegs der Rubrik "sofort erledigen" zuzuordnen (gilt auch für das Schreiben). Der Winter ist lang und bietet evtl. mal Zeit für solche unwichtigen Dinge. Es ist nicht zu glauben was John so alles zu tun hat und wie er das alles schafft. Das hält auf Dauer kein Mensch aus, und deine Befürchtung, dass er krank wird, verstehe ich sehr gut. Da war deine "Standpauke" sehr vonnöten. Du sagtest ja nicht: "Nun hör mal" sondern "now listen", was ja viel "strenger" klingt und eine Standpauke ahnen lässt (streng sein kannst du auch!). Aber du hast ja Recht, nicht alles auf einmal. Sondern immer mit die Ruhe nach die Reihe. Sein Rentnerleben hat er sich bestimmt anders vorgestellt. Ich wünsche ihm dass es bald nach seinen Vorstellungen abläuft.

Dass ihr euch ein "klitzekleines" Waschbecken gekauft habt verstehe ich nicht. Kann man sich darin wenigstens die Hände waschen? Unser Waschbecken kann uns nicht groß genug sein. Waren die begrenzten Raummaße schuld? (Anm.: ja!)

Das Wintergartenprojekt findet - wie schom am Telefon erwähnt - meinen Beifall. Auf der Kopie sieht es gut aus, es fehlen mir die Maße, etwa 5 x 4 m? Nach deinen Angaben müsste die Hauswand die Stirnseite sein (jetzt Terrasse), stimmt das?

Noch einmal : Fußball. Ich bin auch eurer Meinung dass die beste Mannschaft verdient Weltmeister geworden ist. Mit viel Glück (gehört dazu) ist die deutsche Mannschaft ins Endspiel gekommen. Soll ich jetzt auf den Vizeweltmeister ‚stolz' sein? Es stimmt schon und ich sehe das auch so, es sind immer nur einzelne, bestimmte Skandalblättchen, die Hass schüren. Manche lernen's nie, andere noch viel später. Die Mehrzahl der Engländer - wie auch hier und auch in anderen Ländern - ist vernünftig und fair.

Von meiner Seite 8 erwähnst du lediglich dass "Klotz" nicht zu dir passt (weil ich es gesagt habe), und dass du wohl an das amerikanische clutz gedacht hast, was soviel wie "dummes Stück" bedeutet. Das passt aber noch weniger! Dann schon lieber - wenn es denn unbedingt sein soll - Klotz.

Dies stand ziemlich am Ende deiner Seite 6, und nun machst du einen Riesenschritt (wie mit dem Küchentuch : Wisch und weg), und am Ende deiner Seite 7 sind wir schon bei meiner Seite 26! Ich will nicht alles wiederholen wie Schach, Impatiens, Laufenten, Wetter, Warten auf Post, Fußball (again, schon abgehakt), und auf Seite 26 ... Arbeit macht das Leben süß ... (demnach habt ihr ein sehr, sehr süßes Leben), ich stelle aber fest, dass du das Wesentliche dieser Seiten angesprochen hast. Und das reicht ja auch.

Sei nicht traurig, bleibe heiter,
morgen .... aber das kennst du ja.

Dienstag, 6. August 2002

Da bin ich wieder, es geht weiter. Die richtige Berechnung der möglichen Ankunft deines Briefes freut mich zwar, aber stolz darauf bin ich nicht. Es war doch - wie gesagt - eine Rechnung mit vielen Unbekannten, und somit war viel Glück im "Spiel". Bei den hölzernen Geschenken muss ich dir widersprechen, das war, das konnte keine Berechnung sein. Das war vielleicht eine Intuition, viel mehr ein Tip (wie im Lotto, hoffentlich tippe ich da mal besser, bisher ist mir der "große Wurf" noch nicht gelungen), mit Glück "lag ich fast richtig". Was machst du mit den hübschen "pebbles" und wozu bekam John die schöne, gedrehte Holzschüssel, doch nicht etwa für Haferschleim?

Nun kommt noch dein Bericht vom 23. 7., als in Ibstock Sis's Fähigkeiten in ihrem Haus neu beurteilt werden sollten. Darüber haben wir aber ausgiebig per Telefon gesprochen. Damit ist dein Brief vom 17./23. 7. beantwortet.

Es folgt die Antwort auf deinen Brief vom 31. 7. with the letter in Englisch from 1st August. Ich danke dir dass du nur Worte gebrauchst die ich schon kenne, das macht mir (der Pelikan [Germany] hat seinen "Geist" aufgegeben, ich nehme nun den Montblanc-Noblesse-Germany, den CROSS V20 schone ich noch für "höhere" Aufgaben) die Sache einfacher. Inzwischen kenne ich allerdings 3 - 4 Worte mehr, von denen du nichts weißt, may I introduce you? You're from Germany, aren't you? John is English, isn't he? Where in Germany? From Herne, that's very close to Bochum. - Du siehst, ich bin weiter "am Ball", d.h. I'm learning English. Nun habe ich gehört, dass es besser sei jeden Tag eine Viertelstunde statt einmal in der Woche 2 Stunden zu üben. Das machte mich stutzig, die Woche hat bekanntlich 7 Tage, und 7 x ¼ (immer diese Rechnerei) sind ja 7/4 = 1 ¾ Stunde, was offensichtlich weniger ist als 2 Stunden. Darum habe ich mich entschlossen täglich mindestens 20 Minuten zu üben, das sind dann 7 x 20 = 140 Minuten = 2 Stunden und 20 Minuten, ein guter Zeitgewinn. Es ist seltsam, ich traue mich nicht meine "Schulzeit" zu schwänzen, bin ich noch normal?

Nun aber schnell, bevor wir in den September kommen (um dei deinen Worten zu bleiben) , zu deinem Brief vom 31. 7. (den vom 1. 8. (English) muss ich noch verarbeiten, dazu mehr in einem späteren Brief).

Du bedankst dich sehr überschwänglich für meine Post u.a. (was mich verlegen macht). Natürlich freue ich mich wenn ich dir damit Freude bereiten kann, und ganz besonders freue ich mich aber, dass du glücklich (und nicht stolz) bist, so einen lieben Bruder zu haben. (The pleasures of life).

To be honest, - nein, ich habe dem Autofahrer keine englischen Anweisungen gegeben - it was only a joke.

Die Fliegenstory gefällt dir also gut, mir auch. Manchmal gelingt einem so etwas. Was du aber von deinem Ex-Freund berichtest, Fliege in der Mikrowelle, das ist hart. Die Pflanze (blaue Glockenblüten, schwarze, runde Samenkapseln, kommt mir bekannt vor) mit dem Namen "shoo fly" - wie ist der richtige Name?

Es tut mir leid, ich muss dich rügen! Das Kinderliedchen von der Fliege - du hast es nicht richtig gelesen, schau nach. Ich habe nicht geschrieben ... reiß ich dir eins deiner drei ... sondern, ... dann reiß ich dir das linke ... und das auch später wegen fehlender Anatomiekenntnisse moniert. Dann stimmt es auch mit der Melodie, beim nächsten Telefonat werde ich es dir vorsummen, vielleicht erinnerst du dich dann.

Bei der "Strichcode-Entschlüsselung" wünsche ich dir viel Spaß. Die Sache ist wirklich etwas kompliziert.

Den St. Swithin's Day haben wir schon am Telefon besprochen, auch den Begriff Nimbyism.

Es ist "schön", dass ihr beim zweiten und dritten großen Kirschbaum "den Zug verpasst" habt. Gönnt den armen Vögeln doch diese Freude, und außerdem:

Besser ist: Kein Kirschenkochen,
dafür aber heile Knochen.

Das war's. Alles Gute für euch und herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.

Herne, 14. August 2002

Liebe Traudel!
Thank you very much for your letter you wrote to me. Das wäre für heute - es ist schon spät - mein Englisch, "abgekupfert" von deinem Brief. Mit Deutsch geht's bei mir flotter.

Ich hatte dir versprochen auf deinen englischen Brief gesondert zu antworten. In addition it's time to do away with bits of paper.

Diese, deine Art von engl. Brief ist für mich sehr hilfreich. Ihr habt also wieder berries en masse geerntet und du hast fleißig Jam gekocht. Wer soll, und wann, diese von 1999, 2000, 20001 und 2002 denn essen? Wird die mit der Zeit nicht schlecht oder ist es wie bei gutem Rotwein (und "gestandenen" deutschen Frauen): Je älter, je besser? Bleiben wir bei der Marmelade. Du schreibst Jam = Marmelade, ich habe gelesen, Marmalade kann man nur aus Orangen, Pampelmusen, Zitronen, Limonen und deren nächsten Verwandten (?) herstellen. Die Marmelade aller anderen Früchte heißen jam. Das habe ich kapiert. Dann schreibst du: ... and Morello cherry jam ..., also Sauerkirschen-Marmelade. Nun steht im ED: Morello = Sauerkirsche und im DD: Sauerkirsche = sour cherry?

Deine Vermutung bezüglich des Namens der Johannisbeere ist richtig. Meyers-Lexikon sagt: Johannisbeere (nach der Reifezeit zur Zeit des Fests des Hl. Johannes (24. Juni), 1. Sammelbezeichnung für alle unbestachelten Arten der Gattung Stachelbeere, z. B. Rote Johannisbeere (Ribes rubrum), 1 - 2m hoher Strauch mit langgestielten, handförmig gelappten Blättern; durch Kultur sind zahlreiche Formen (z. B. mit gelblichen und grünlich weißen Beeren) entstanden. Schwarze Joh. Beere (Ahlbeere, Aalbeere, Ribes nigrum), bis 2m hoher Strauch mit drei~ bis fünflappigen, unterseits gelbdrüsig punktierten Blättern und grünl., innen blaßrötl. Blüten in hängenden Trauben. 2. Bez. Für die Beerenfrucht der als Nutzpflanze kultivierten Roten J. und Schwarzen J., die reich an Vitamin C, organ. Säuren und Zucker sind und zur Herstellung von Marmeladen, Säften und Wein verwendet werden. Geschichte: Die J.-Beere wurde in Mitteleuropa erst um 1400 in Kultur genommen. Die Schwarze-J., die in Nordeuropa wild vorkommt, wurde erst seit dem 16. Jh. beachtet und beschrieben.

Jetzt geht es mit einem "normalen" Kuli weiter. Da schreibe ich dir lang und breit von meinen "Schreibern" und dass einer so "schön schmiert" und nehme ihn trotzdem. Manchmal ist man wirklich dussellig.

Du erwähnst zwei Ausdrücke (pickle und jam). Wenn man in a pickle oder in a jam ist dann ist man in einer Klemme u.a., wobei in a jam etwas ersthafter zu sein scheint, warum auch immer. Durch einen einfachen Test kannst du den Grund dafür herausfinden. Nimm zwei Eimer, fülle sie zur Hälfte - einen mit pickle, einen mit jam. Steige mit nackten Beinen, li. Bein pickle, re. Bein jam. Nun versuche die Beine wieder herauszuziehen. Na, wo kommst du leichter raus?

Zum Abschluss noch ein Nachtrag zum Thema "Fliegen". Ich erwähnte schon dass die gemeine Hausfliege bei uns sehr selten ist. Zur Sommerzeit (Juli, August) macht sich bei uns eine andere Fliege "breit", die Obstfliege. Winzige Tierchen, kaum zu sehen, aber voll "ausgebildete" Fliegen, sehr unangenehm, mit der Hand kaum zu fangen. Sie halten sich vorwiegend in meinem Office und beim Vogel Karlchen auf (bei mir steht eine Schale mit Obst, und der Vogel bekommt täglich, zusätzlich zum Futter, 2 Apfelstücke). Nun "schnappt" der Vogel schon mal nach den Fliegen, Erfolg gleich Null. Wie soll man die lästigen Biester, die sich frech selbst auf die Frühstücksbutter setzen, vertreiben? Vielleicht hilft "Shoo Fly Plant", aber wir haben keine.
(Herzlichen Dank für deinen Brief vom 12. 8., gestempelt 12. 8., 0659 pm, kam heute an. Gerd's letzter Brief brauchte 3 Tage).
Nun habe ich etwas beobachtet, und mir ging "ein Licht auf". Mein "Alkoholtag" beginnt stets um 18 Uhr (strenge Regel). Zunächst "inhaliere" ich im Verlauf von ca. 2 ½ - 3 Stunden 1 Gläschen Weinbrand und eine kleine (1/3 l) Flasche Bier, gefolgt von etwas Wein. Zunächst habe ich mich gewundert, was denn da in meinem Weinbrand schwimt, es war eine Obstfliege! Schwimmen konnte sie nicht mehr, sie war schon tot, wahrscheinlich Alkoholvergiftung. Was lag näher, als beim Vogel - dort befindet sich die Hauptstreitmacht der Fliegen - ein Glas mit etwas Weinbrand (schade um den Schnaps) hinzustellen. Der Erfolg war groß! Nach 3 Tagen hatten sich 23 Fliegen zu "ihren Ahnen" versammelt. Die "Fliegenfalle" wurde erneuert, und nach wiederum 3 Tagen (bis heute) beträgt die "Ausbeute" 25 Fliegen. Nun ist das ja keine grausame Tötungsmethode die ich, as you know, ablehne, ganz im Gegenteil, sie gehen "fröhlich" in den Tod. Denn

Der Alkohol, das ist nun so,
macht Menschen und auch Tiere froh.

Ich hoffe, ihr habt inzwischen eure beans geerntet und du hast sie freezing?
Viel Arbeit für dich, aber du hast ja viel Zeit!

Die Gelegenheit ist günstig, Danke für deinen Brief habe ich schon gesagt, ich werde ihn sofort beantworten. Eigentlich ist ja der Gerd erst dran, aber wir haben miteinander telefoniert, es geht um die Erweiterung meiner Homepage. Es fehlt ein Bild von Kandinsky und meine sämtlichen "normalen" Bilder sollen auch noch erfasst werden. Ich bin aber auf die Hilfe von Ursula/Jochen angewiesen. Sie sind heute gut erholt, aber müde, von Kreta zurück und ich will sie nicht gleich mit meinen Problemen konfrontieren. Gerd übt sich deshalb mit Geduld.

Nun zu deinem Brief. Die Geschichte mit den "Fahrstuhl-Brüsten" gefällt mir auch. Besser gefällt mir die "Fliegengeschichte" von John. Das ist doch richtig nett, er gönnt dem lieben Nachbarn etwas. Die "Mottengeschichte" ist nicht so schön. Ich weiß nicht, ob man dein Verhalten "naiv" nennen kann (der Duden sagt: natürlich, unbefangen [stimmt], einfältig [stimmt nicht], auch zutraulich passt nicht so recht, besser wäre wohl "vertrauensselig"). Du bist ehrlich, geradeaus, und nimmst an (vertraust darauf) dass andere auch so sind.
(Anm.: von früh aus meiner ersten Ehe, als mein Mann mich oft bat die Augen zu~ und eine Hand offenzumachen, weil er mir etwas "Schönes" hineintun wollte. Es war immer eine zappelnde Motte, was mich zum Schreien brachte. Er tat das auch nachdem er hoch und heilig versprochen hatte dass es keine Motte wäre ...)

Die "Kleinigkeit", das beobachten der Vögel beim baden, das ist doch eine tolle Geschichte. So etwas mag ich auch, das sind wirklich Dinge die einem Freude machen, und ich beneide dich sehr um diese Beobachtungen.
(Anm.: das Streiten der Stare und Amseln wer beim Baden Vorrang hatte, und Tauben wie sie sich beim Baden auf jeder Seite aalten, und dabei einen Flügel ganz in die Höhe streckten - sahen aus wie ein kleines Segelschiff)

Was soll mit dem Vers: Little things please little minds, little breeches fit little behinds .. gesagt werden? Ich sehe keinen Sinn darin. Nein, dein mind ist nicht klein! - Reicht das als Lob?

Auch das "Selbstpflanzen" von Kastanien, Birken, Eicheln und die Sache mit der Hecke, dann sehen wie alles gedeiht, das alles gefällt mir sehr. Deine Worte könnten von mir sein, ich kann gut verstehen dass du dich über so etwas freust, ich freue mich mit.

Dank auch für N i c a n d r a physaloides (shoo-fly) - Erläuterungen.

Ich wollte dir schon sagen, kauf dir einen neuen Drucker, das erübrigt sich nun nach unserem Telefongespräch, ich danke dir für den Anruf. Ich wollte ja - wie gesagt - anrufen, aber so ist es besser, Geld gespart. Eigentlich wollte ich keine neue Seite anfangen, aber unser Gespräch wurde ja von Ursula unterbrochen, so hast du auch etwas Geld gespart.

Meine erste Frage an Ursula war: Habt ihr ausgeschlafen? Ja, aber ich bin immer noch müde. Verständlich, es war ja ein anstrengender Tag mit gut 3 Stunden Flug. Sie hatten einen schönen Urlaub, ob er auch erholsam war muss sich zeigen. Ich habe ihr von den Plänen mit den Bildern von meiner Homepage erzählt. Sie werden schon bald hier mit Fotosachen aufkreuzen.

Das war's für heute. Alles Gute für euch. Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.

PS: Hattest du mir am Telefon nicht gesagt, du hättest Geld in deinen Brief getan? Nein? Dann ist es gut, der Brief war nicht verschlossen, also offen, die Gummierung an der Umschlagklappe ist noch "jungfräulich"! Denke daran: Zunge raus, lecken, kleben!


Herne, 30. August 2002

Liebe Traudel!
Noch einmal herzlichen Dank für deinen Brief vom 14. 8. (Sendedatum 21. 8., Ankunft 26. 8.). Ich musste diese beiden letzten Daten anführen um zu zeigen dass dein Brief nicht am 14. 8. fertiggestellt wurde, denn meinen Brief vom 14. 8. hast du gleich mit beantwortet. (Nur eine Feststellung, kein "meckern").

I'm afraid this letter will be difficult. Let's go! Schon haben wir das erste "Problem": "vor Gesicht" oder "zu Gesicht". Der Ausdruck "vor Gesicht" ist mir nicht bekannt, "zu Gesicht" schon eher, aber in einem anderen Zusammenhang. Z. B. "es kam mir zu Gesicht" oder "er kam mir zu Gesicht" = ich habe etwas gesehen. Leider hilft der Duden nicht, er hilft ja nicht in allen sondern nur in manchen "Fällen". In deinem Fall: "... und zweitens hatte ich deine Verse ... wenn ich ..., würde ich sagen: ... hatte ich deine Verse vor mir liegen ... oder ... hatte ich deine Verse griffbereit ... .

Ja, die "Kuli's", wo sind sie (ist er) denn? Immer wenn man einen braucht, ist keiner da, obwohl er gestern noch da war. Das habe ich schon oft gehört, ist mir noch nicht passiert, wieso? Das ist einfach zu erklären, bei uns schreibe (meistens) nur ich, und ich halte Ordnung! Hilde hat zum Rätseln einen Kuli im WoZi und für ihr Haushaltsbuch einen in ihrer KüSchuLade, exclusiv! Wer sollte ihn wegnehmen? Nun ein Vorgriff auf Seite 5 deines Briefes, und auf die Seite 7. Du erwähnst in beiden Fällen den "legendären" CROSS V20. Auf Seite 5 protestierst du, weil ich ihn für "höhere" Aufgaben schone und bist der Meinung (Also, ich bitte dich,), dass es wohl keine höheren Aufgaben gibt als an meine einzige (gewöhnlich sehr liebe) Schwester zu schreiben, mit 49 Fragezeichen - wäre eins mehr besser gewesen?, halt eine runde Zahl. Auf Seite 7 sagst du dass mein blassblauer Kuli sehr schön aussieht (ich nehme an, du meinst die Schrift), und fragst ob es etwa der ganz besondere CROSS V20 wäre, diesmal mit nur 10 Fragezeichen. Um es klar zu stellen: Dies ist der Montblanc-Noblesse (auf das ...butter me up ... komme ich später zurück) and this is the CROSS V20. Kannst du einen Unterschied entdecken? Kaum, obwohl der CROSS V20 etwas dünner erscheint, was eigentlich verständlich ist, denn der CROSS V20 hat eine dünne Mine und Montblanc eine Giant refill. Kommen wir auf die "höheren" Aufgaben des CROSS V20 zurück. Mit ihm habe ich mein Testament geschrieben. Falls ich daran (am Testament) mal etwas ändern möchte kommt dafür nur CROSS V20 infrage. Ich könnte dir z. B. den CROSS V20 vererben (ich glaube, du magst ihn), ich müsste also nur das Testament ändern, mit dem CROSS V20 natürlich, falls die Mine dann noch nicht vertrocknet ist, dann hättest du Pech gehabt.

Du schreibst dass meine zweite Seite fast ausschließlich deine Tippfehler "behandelt". Ich kann mich garnicht an so viele Fehler erinnern.. Oder habe ich sie etwa sehr - wie es manchmal meine Art ist - "ausgeschlachtet"? Ich bitte um Verzeihung! In Zukunft werde ich z. B. fehlende Buchstaben einfach übersehen, weil der Sinn des Wortes ja meistens klar ist. Nur gravierende Fehler werde ich ansprechen, wenn ich sie sehe. Ist doch klar, was ich nicht sehe, kann ich nicht erwähnen. Das Reinigen der Tastatur ist eine gute Idee, danach "fluppt" es mit dem Schreiben besser. Es ist gut dass du dir Less haste, more speed zu Herzen nehmen willst. Da ist wirklich "was dran".

Talk of the devil (ich weiß nicht ob das hier passt) - da haben wir uns eben über Tippfehler unterhalten - nun, glaube ich, ist da einer (es könnte aber auch ein Schreibfehler von mir, oder ein Lesefehler, von dir, sein). Es geht um "Korinthenhacker, ein Ausdruck, der dir gefällt. Er heißt aber "Korinthenkacker" (s. Duden). Zum 32-Seiten-Brief ist genug gesagt, geschrieben worden. Haken wir ihn als "erledigt" ab.

Ja, das Wetter, die vielen schlimmen Überschwemmungen, es ist schrecklich. Man kann sich garnicht in die Lage der Betroffenen versetzen, und kann nicht nachvollziehen was es bedeutet, alles zu verlieren was man in vielen Jahren unter manchen Entbehrungen geschaffen hat. Das ist schlimm, bei manchen bleiben zudem noch die (Kredit-) Schulden. Nicht auszudenken, in solcher Lage zu sein. Aber der Bundeskanzler hat ja versprochen dass keiner schlechter gestellt sein soll als vor der Flut. Wer's glaubt wird selig. Wir hatten - bisher - Glück, obwohl es um uns herum (Bochum, Essen - ein Stadtteil schon dreimal -, Gelsenkirchen, Witten, Dortmund u.a.) viele Unwetterschäden und vollgelaufene Keller gab. Herne muss einen besonderen Schutzengel haben. Wir sind sehr dankbar dafür.

Ich erwähnte auf Seite 1, dass dieser Brief schwierig (oder schwer) sein würde. Nun bin ich bei der "Reimerei" und beim "Stolz" und stelle fest: I'm working under great difficulties. Du bist stur und akzeptierst nicht den Monatsnamen in der Zeile. (Stur = unbeweglich, hartnäckig, so kenne ich dich garnicht, man lernt immer dazu). Dann präsentierst du mir den August-Vers: Manch' Reimversuch ist voller Frust, doch gottseidank gibt's den August (Betonung auf ...gust). Na ja. Ich habe da auch einen "Na ja-Vers":

Der August ist im ganzen Land
als "dummer" allen hier bekannt.
Die Augustine, voller Lust,
liebt mit Inbrunst den August.

Kommen wir nun zum "Stolz", weiter werden wir wohl kaum kommen. Du hast fleißig gesucht und nichts besseres gefunden. Ich habe nach einer Definition für "Stolz" gesucht (was bedeutet das Wort eigentlich), nichts gefunden. Wir werden wohl kaum Erfolg haben bei der Suche nach einem Ausdruck, der "dieses schwellende Gefühl des "stolz seins" treffender ausdrückt, wenn es nicht unsere eigenen Leistungen betrifft. Wir müssten so einen erfinden? Das wird nicht funktionieren. Es ist doch Fakt, dass "stolz sein" (was immer man darunter versteht) im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert ist. Was sollte denn sonst aus ... mit stolzgeschwellter Brust .. oder aus ... the castle rises proudly above the little town ... werden? Haken wir "Stolz" unter "Der Herr hat's gegeben, wir müssen es leben" ab. Schließlich haben wir wichtigere Dinge zu tun wie z. B. Unkraut zupfen im Garten oder den Flur putzen.

Ich bin immer noch auf deiner Seite 2 und du erwähnst die "Standpauke" (du an John) und meinst "now listen" hörte sich tatsächich strenger an als "nun hör mal", und glaubst dass "nun hör mal gut zu!" vielleicht besser wäre. Keinesfalls. Das Ausrufezeichen (gehört dahin) ist einem Befehlston zugeeignet, und somit gleicht es dem "now listen". Ich empfehle stattdessen: "Would you like to speak about ...?"

Das Waschbecken ist aber wirklich klein, müsste eigentlich "Waschbeckchen" heißen. (Unseres hat die Maße B = 56, T = 40). Ich muss aber staunen was John alles kann. Aber es heißt ja:

Für einen guten Inscheneur
ist nun wirklich nichts zu schwör.

Da verringert er die Breite der Tür auf 71cm (du hast doch gewichtsmäßig zugelegt, musst du jetzt quer durchgehen?), ändert den Türrahmen und hängt die Tür andersrum auf. Toll, meine Hochachtung! Da sieht man den Unterschied zwischen einem Praktiker und einem "Büroakrobaten". Ich bin schon froh, wenn ich beim Aufhängen eines Bildes nicht mit dem Hammer den Daumen ruiniere (urinieren ist etwas ganz anderes), und bin ganz (‚stolz' durchgestrichen) froh, wenn das Bild gerade hängt.

Zum Wintergarten - ich glaube, das ist eine sinnvolle Anschaffung. "Schlecht gekritzelt"? - na gut, mit der Beschreibung (z. B. Toilettenfenster bleibt draußen wegen der möglichen Luftverschmutzung) kann ich mir gut vorstellen wie es mal aussieht. It'll looks nice.

Nun kann ich einen großen Sprung machen zu deiner Seite 5, denn es war bis dahin eine Kopie eines vorhergehenden Briefes. Leider muss ich für heute Schluss machen. Wie du weißt, bin ich bei der GEMA beschäftigt, und die Gewerkschaft erlaubt nur 14 Stunden Arbeit pro Tag.


Samstag, 31. August 2002

Zu Ende geht nun der August.
Er brachte uns viel Regenfrust
und viel zu wenig Sonnenschein.
Wird der September besser sein?

Der "blöde" Spruch (stimmt) "Die Kuh rannte, bis sie in die Vertiefung (gemeint waren wohl die Mistgruben vor den Ställen) fiel - stammt wohl aus den Jahren (Ende 1948, Anfang1952), als noch viele Gastarbeiter nach Deutschland kamen (geholt wurden). Ob der Spruch auf eine wahre Begebenheit beruht, und der noch nicht so sprachgewandte Gastarbeiter so eine Aussage gemacht hat - ich weiß es nicht. Die Betonung der "Vertifung" kann ich leider nur am Telefon deutlich machen.

Nun schreibe ich schon (gestern und heute) mehr als 4 Stunden an diesem Brief und bin erst auf Seite 6. Wer oder was ist/hat daran Schuld? Wer - das bist du! Was - das sind deine "Englischen Zwischenbemerkungen"! (Bei Schuldzuweisungen ist es sehr wichtig sich selbst auszuschließen). Wie wir wissen hat ja alles im Leben zwei Seiten, eine schlechte, eine gute. Die gute Seite ist, dass ich viel lerne, und darum diese "Zwischenbemerkungen" keinesfalls missen möchte. Die schlechte Seite ist mein Zeitverlust, den ich, um es vorweg zu sagen, gerne wegen des Lerneffektes verschmerze. Da du die meisten "E.Z." übersetzt, wirst du dich fragen, warum Zeitverlust? Es ist so, dass ich vieles (es wird erstaunlicherweise immer mehr) übersetzen kann. Aber immer wieder taucht etwas auf, was mir unbekannt ist. Einige Beispiele: ... zu versuchen (1), mir(2) mit der Bezeichnung "Noblesse" (3) Honig um den Mund zu schmieren(2). ... to try(1) and butter me up (2) with something called "Noblesse" (3). Da ist es zunächst die Satzstellung - S. 1, 2, 3. Das "butter me up" war mir völlig neu, wo suchen? Dank deiner Übersetzung habe ich es im Deutschen Dictionary gefunden. - Dann my letter of (nicht from) 1st August, was mir nicht "einleuchten" wollte. Also her mit dem Dictio-dings. Mir war zwar klar, dass "of" mehrere Bedeutungen hat, aber mir wurde jetzt erst klar, dass ich Di-di richtig lesen muss. Das ist schwer und erfordert viel Zeit. Es wird wohl lange dauern bis ich das "of" richtig anwenden werde, ob es jemals klappt? (Der eine lernt's nie, der andere noch viel später).
Jetzt noch ein Vorgriff auf Seite 7: Cantonese Duck? (nicht gefunden) und ein Vorgriff auf Seite 8: ... on the go ... . Was soll das denn, habe ich gedacht. Was könnte es bedeuten? Also suchen, aber wo? Dann habe ich mir gedacht (scharfsinnig wie ich manchmal bin), ... ständig Bohnensalat und auch Gurkensalat on the go ... könnte "gleichzeitig" bedeuten, schau im German Dict. nach. Da aber wird gleichzeitig mit "simultaneous" bzw "at the same time" übersetzt, also Fehlanzeige. Nun zum Engl. Dict., schau mal bei "go" nach. Oh wie schön, über 2 Seiten in 4 Spalten Erklärungen zu "go".
Fast ganz am Schluß finde ich dann ... he's got two women on the go ...! Man sollte solche Sucherei immer am Ende der Erklärungen beginnen und sich langsam nach vorne vorarbeiten, dann wäre der Zeitaufwand geringer. Habe ich schon mal versucht, da stand das Gesuchte am Anfang. Also reine Glücksache, wie beim Lotto. Die Gewinnchancen sind groß, man muss nur die richtigen Zahlen ankreuzen. Mache ich schon seit Jahren, leider werden immer die falschen Zahlen gezogen.
(Anm.: ich habe Helmut dazu Eric Morecombe zitiert, als er André Previn sagte: "I'm playing all the right notes, but not necessarily in the right order"!)
Zurück zur Seite 5 und zu deinem kleinen englischen Absatz über John und die Familie Ostkamp. Bevor ich deine ganz kleine Übersetzung gelesen habe, habe ich es selbst versucht. Es ging ganz gut bis auf wenige Worte die ich dann im Dict. nachgelesen habe. Lustig fand ich ... called Herne, which is sandwiched in between ... . Wir fühlen uns aber keineswegs zwischen zei größeren Städten eingekeilt oder eingezwängt. Das ... John is English, born and bred in Ibstock ... hat mir Kummer bereitet. Ist es richtig, dass ... English, "born and bred" ... soviel wie "ein echter Engländer" heißt?

Auf Seite 6 bestätigst du mir (ist für mich nun "amtlich"), dass ich nicht normal bin. Eine schöne Ausrede für mich bei irgendwelchen Querelen, z. B. mit meiner Frau.

"Überschwänglich" kommt von "Überschwang" = neue Rechtschreibung (s. Beilage). Von den mitgeschickten Samen (shoo fly) habe ich einige eingesetzt (in Blumenerde). Mal sehen, ob es wird mit den Pflanzen. Wenn ja, werde ich einige Triebe in einer Vase in der Wohnung aufstellen.

Die Peanuts - der kleine Rerun war vor längerer Zeit öfter zu sehen, ich vermisse ihn auch. Aber Linus ist doch "große Klasse". Der 124. Psalm . - John kam mit einer seiner Bibeln wieder (hat er mehrere?), und es stimmte was Linus sagte. Wir haben eine Bibel von 1894, Ledereinband, kostete damals 2,40 Reichsmark, Erbstück von Grotjahns. Da musste ich doch nachschauen, und ich fand den 124. Psalm: "Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Strick des Voglers; der Strick ist zerissen, und wir sind los". (Anm.: Our soul is escaped as a bird out of the snare of the fowlers: the snare is broken, and we are escaped.)

Auf Seite 7 erwähnst du einige Ausschnittsachen. Ob "Powernapping" von Clinton stammt, weiß ich nicht. Die kleine Trude, der Überlebenskünstler - das gilt selbstverständlich für alle Truden, besonders für Ger-truden!

Dass die Sauerkirsche, obwohl sauer aber keine Zitrusfrucht ist, war mir bekannt. Das war auch nicht mein "Zweifel". Du hattest in deinem English letter geschrieben ...black currant and Morello cherry jam ... . Über dies "Morello cherry" habe ich mich gewundert (und vielleicht mich unklar geäußert), denn im Dict. wird "Morello" mit "Sauerkirsche" übersetzt, warum dann noch "cherry" zusätzlich?

Du bist aber geizig! Nicht mal ein Löffelchen Weinbrand willst du opfern um den lieben Obstfliegen eine Freude zu machen? Für mich ist das kein "Opfer". Alle drei Tage (so lange bleibt eine "Falle" stehen) einen guten Schluck Weinbrand weniger, das ist für mich kein Opfer. Inzwischen steht die 4. Falle auf der Fensterbank im WoZi, sie wird morgen erneuert. Die Ergebnisse: 1. Falle = 23 Fliegen, 2. Falle = 42 Fliegen, 3. Falle = 27 Fliegen und 4. Falle = 20 Fliegen. Dazu kommen noch einige Fliegen die sich in mein "persönliches" Glas verirrt haben. Obwohl das ja eine ganze Menge ist, schwirren immer noch etliche um den Vogelkäfig herum.
(Anm.: ich habe ihm dazu geschrieben: It is well known that fruit flies breed like rabbits!)

Nun bin ich auf deiner Seite 8 angelangt, auf der du von der baldigen Bohnenernte berichtest, und dass ihr viel gedämpftes Gemüse esst.

Von der "pinkelnden Lady" . hast du schon mal berichtet, und es stimmt dass "jedes kleine bisschen hilft", obwohl du "auch eine kleine Spende trägt zum großen Ganzen bei" vorziehst. Wenn denn die Spenden auch an der richtigen Stelle ankommen, was leider - wie man immer wieder hört - nicht immer der Fall ist.(Anm.: dies war ein oft-wiederholter Spruch meines ersten Mannes: "Every little helps" said the little old lady as she peed into the sea)

Ursula und Jochen sind gut erholt zurück, sie haben schon für's nächste Jahr gebucht. Am Montag, 2. 9., "dürfen" sie wieder arbeiten.
Herzliche Grüße von uns an Euch. Helmut.

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