Herne, 1. Mai 2003

Liebe Traudel!

Es wird behauptet, dass der Mai
jedes Jahr macht alles neu.
Das kann glauben wer es will,
dem Wetter nach ist es April.

Trotzdem geht's los, ich bin so frei,
schreib' meinen ersten Brief im Mai.
An wen? Du weißt es sicherlich,
der erste "Mai-Brief" geht an dich.

Es wird Zeit dass ich deinen Brief vom 10.4. (das sind ja schon 3 Wochen, o Schreck) endlich beantworte. Ich muss gestehen, eine große Nachlässigkeit, soll nicht wieder vorkommen.

Ich hoffe dass dein Rücken inzwischen schmerzfrei ist. Rückenschmerzen - oft eine Alterserscheinung - sollte man nicht auf "die leichte Schulter" nehmen. Es heißt ja:

Schmerzt beim Bücken dir der Rücken,
mache Pausen, lass die Arbeit sausen.

Kommen wir - ganz kurz - zu Hugos Kindern. Für uns sind sie wie Fremde, das ist leider so. Als wir die Kinder zum letzten Mal gesehen haben ist ca. 40 Jahre her. Kontakte hatten wir keine, und jetzt noch Kontakte aufnehmen wie Brigitte es vorgeschlagen hat, das bringt doch nichts. Wir wünschen allen Kindern alles Gute und hoffen dass sie sich im Leben behaupten.


2. Mai 2003

Gestern kam Ursula vorbei, aus war's mit der Schreiberei. Sie hat sich dann - nach kurzen Begrüßungsgesprächen mit Hilde (Blumen hatte sie auch mitgebracht) - an den Laptop gesetzt und hat fleißig auf die Tasten gehämmert. Mit einigen bösen Zwischenbemerkungen natürlich, wobei "das kann doch nicht wahr sein" noch die harmloseste war. Endlich klappte alles, nicht "100-prozentig", aber doch annähernd 99% (die noch vorhandene kleine "Macke" soll Jochen "ausbügeln"). Es ist gut solch hilfreiche Experten zu haben. Jedenfalls klappte die Übertragung zu dir, ich habe mir vieles notiert, aber wohl nicht alles.

So habe ich heute versucht Gerds E-Mail-Adresse abzuspeichern (deine u. Urs. Adr. sind gestern gespeichert worden), aber so ganz scheint das nicht zu funktionieren. Auch bin ich mir nicht sicher ob meine mehrmaligen Versuche, Gerd eine E-Mail zu schicken, erfolgreich waren. Ich glaube nicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich habe meine Versuche abgebrochen um deinen Brief zu beantworten, man muss Prioritäten setzen. Allerdings gibt es eigentlich nicht viel zu beantworten. Vom Fortschritt des Rosenstocks habe ich euch ja informiert, es sieht nach einer 2. Knospe aus.

Interessant sind - wie immer - deine Berichte über eure Hens. Von 12 sind nur noch 5 da, is that right? Du hast ja vor einiger Zeit Näheres über diese Rasse berichtet. Fleißige Eierleger und dann sterben sie. Das käme unseren Politikern im Bezug auf die Arbeitnehmer sehr entgegen: 45 - 50 Jahre fleißig arbeiten und dann schnell sterben. Da würde sich die Rentenversicherung freuen, und die Probleme mit der Geldknappheit wären "Schnee von gestern". Wenn man das den Leuten nur verständlich machen könnte -

Alle freuten sich dann sehr,
wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär.

Vom Krieg wollten wir ja nicht mehr sprechen, warum auch? Er ist heute von Bush als offiziell beendet erklärt worden, obwohl noch einige Probleme gelöst werden müssten. Darauf bin ich gespannt. Im Gegensatz zu den Briten, die der Plünderei u.a. von Kulturgütern erfolgreich Einhalt geboten haben, ist das Verhalten der Amerikaner nicht zu verstehen. Das Ölministerium wird geschützt, sonst nichts, warum? Wie gesagt: Der Krieg ist beendet, viele, zu viele Probleme müssen noch gelöst werden. Ärger werden die Amerikaner auch für ihre Auftragsvergabe für den Wiederaufbau bekommen, nicht von den Irakern. Dazu ein kurzer Hinweis, du schreibst: Ich hoffe nur dass wir genug Kontrolle (?) auf die Amerikaner ausüben können um Ausschritte (?) zu vermeiden. Was hältst du von: statt Kontrolle - Druck und statt Ausschritte - Auswüchse?

Ich bin deiner Meinung, und es war mir schon immer klar dass es wegen unserer unterschiedlichen Ansichten zum Irak-Krieg nicht zu Irritationen zwischen uns kommt. Das wäre ja noch schöner: Die machen Krieg und wir prügeln uns. Nichts da!

Der Witz mit "Kurds in way (whey)" und "dicke Milch" ist schön. Man müsste Englisch können, das wäre schön!

Herzliche Grüße von uns an E*)uch. Helmut.
*) Excuse me, das "sitzt" immer noch im Kopf, flutscht einfach aus dem Kuli. Heutige Beilagen: Etwas Schnippelkram und einige Marken für John.


25. Mai 2003

Liebe Traudel!
Heute ein Brief ohne Worte, mit herzlichen Grüßen von uns an euch. Helmut.

PS: Die Marken auf dem Umschlag sind die Nrn. .........
Warum verliert die Riesenblüte (Durchmesser 10cm) der "Golden-Wedding" (aufgeblüht am 23.5.) schon jetzt Blütenblätter?

------------

 

<<  Letzter Brief

Briefe Übersicht

Nächster Brief  >>