Herne, Sonntag, 6. Juli 2003

Liebe Traudel!
Irgendwie müssen wir mal wieder Ordnung in unseren (Brief)-Verkehr bekommen, diese E-Mails bringen alles durcheinander. Ich kann gut verstehen dass John sie nicht mag. So ab und an ein Brieflein ist doch viel besser als diese ständige Hektik mit den Mails, ganz zu schweigen von den fehlenden Briefmarken. Andererseits sind Mails gut für einen schnellen Informationsaustausch, so steht wieder einmal fest, dass jedes Ding zwie Seiten hat.

Im Leben ist's tatsächlich so,
was manche ärgert, macht andre froh. *)

Komisch, nach langer Zeit, fällt mir grad' ein, wieder mal ein kleiner Reim. Und noch heute früh hatte ich gedacht dass mir in letzter Zeit nichts "reimenswertes" eingefallen ist. Und weil ich morgen einen Termin bei meinem "blutsaugenden" Arzt habe, und weil er mich beim letzten Termin gefragt hat ob ich irgendeine Veränderung bemerke, wollte ich ihm morgen sagen dass ich den Eindruck habe dass meine "poetische" Ader verkümmert sei. Kann ich wohl vergessen. Aber ich bin - wie sagst du so schön? - auf der Abschweife.

       ( *) So etwas klappt nicht am PC. Da muss man sich ständig auf die Tastatur        konzentrieren [Nebengedanken produzieren Fehler] und mit dem Adler      
       Such-System [einen Finger über der Tastatur schweben lassen und dann auf die
       richtige Taste zustoßen] den richtigen Buchstaben finden.)

Ich wollte dir ja zunächst für deine Mail vom 3.7. danken, und dass du mit dem Überkreuzen unserer Briefe Recht hattest, und dir sagen dass du eine sehr fleißige Frau bist! Wer pflückt schon in der heutigen Zeit an einem Tag 13 1/ 4 Pfund Beeren? Frag' mal einen jungen Menschen aus der heutigen "Spaßgesellschaft"! Die Antwort lautet, garantiert: "Nur Irre"! Zum Glück bist du das nicht, und ich kann verstehen dass man nach so einem anstrengenden Tag schachmatt ist und keine Lust auf's telefonieren hat. Aber du hast dein Versprechen wahr gemacht und abends telefoniert. Das ist lieb von dir und lässt auf weitere gute Zusammenarbeit hoffen.

Und noch einmal Dank für deinen Brief vom 27.6. mit den vielen schönen Fotos. Ein umfangreicher Brief von zehn (in Ziffern: 10) Seiten, dank der vielen Bilder. Und diese möchtest du zurück? Warum? Um sie anderweitig zu verwenden? Nichts da! Dann könnte ich auch gleich den Brief mit zurückschicken, denn ohne Bilder ist er fast nichts wert. Wie soll ich dann die Aussagen wie: Dieses Stück ..., das Bild darunter ..., ein Blick auf die Teiche u.a. interpretieren? Es beginnt die Analyse.

Auf Seite 1 - wie könnte es anders sein - der fleißige John bei der Arbeit (obwohl er sagt: I'm retired). Ich kann den Mann nicht verstehen, ehrlich. Er hat sich doch so auf seinen Ruhestand gefreut (oder meinte er Unruhestand?). Könnte er sich nicht mal auf eine freie Rasenfläche in eurem schönen Garten legen, in den blauen Himmel schauen (falls es nicht regnet) und den Stimmen der Natur lauschen? Dem Vogelgezwitscher, dem Summen der Bienen, dem Sirren der Mücken, dem Graben des Maulwurfs? Und dabei denken:

Schön ist es auf der Welt zu sein,
sagt der John zur Helenein.

Er sollte sich wirklich ein Beispiel an Harlequin nehmen, die versteht zu leben - und zu schlafen. Ein schönes Bild.

Auch ein schönes Bild (Quatsch, alle Bilder sind schön) der Blick in den Wintergarten von der Doppeltür aus. Da habt ihr euch einen schönen Raum geschaffen, die Möbel gefallen mir gut, und Johns Sessel sieht sehr nach "Ruhe" aus.


7. Juli 2003

Da bin ich wieder und hoffe dass dies kein Stotterbrief wird, soll heißen dass ich heute den Brief vollenden will.

Heute nachmittag war ich in der Praxis beim "blutsaugenden" Arzt. Es wurde eine Blutuntersuchung gemacht (Blut wurde "abgezapft", die Ampulle kam in einen großen Apparat, nach 5 Minuten lag das Ergebnis gedruckt vor), und die Werte waren - relativ - gut. Der Hb-Wert ist jetzt bei 11,6 - ideal, die anderen Werte sind noch nicht so gut, werden aber nach Aussage des Arztes durch die Tabletten im Laufe der Zeit verbessert. Nächster Termin erst in 2 Wochen. I'm happy!

Zurück zu deinem Brief mit der Erkenntnis: Bilder sagen mehr als viele Worte. Nun kann und will ich nicht auf jedes einzelne Bild eingehen. Zusammenfassend ist zu sagen: Die Bilder vermitteln uns einen guten Eindruck von eurem wunderschönen Garten mit Teichen. Diese Farbenpracht mir herrlichen Farbkombinationen, ein Blütenparadies. Die Allium ("explodierende Feuerwerkskörper") sind wirklich toll und die wohl auffälligsten von den uns unbekannten Blumen. Alles in allem ein herrlicher Garten, der auch verständlicherweise viel Freude, aber auch viel Arbeit macht. Letzteres kann man auch als Vorteil sehen, weil "Langeweile" für euch ein Fremdwort bleiben wird. Auf dem Bild mit Johns Gemüsebeet und dem Blick zu eurem Haus wird der gute Eindruck leider durch die "Garage" getrübt. Das ist kein "meckern", sondern es soll dir nur zeigen dass ich die Bilder eingehend betrachtet habe.

Jetzt zu deinem "lichten Wald", oder "zu Hecke und Graben" wie du sagst, Diese Bilder haben nicht die Aussagekraft der Bilder vom Garten. Ich sehe nur umgestürzte (darübergefallenen?) Bäume, viele Äste und Zweige, aber keinen Eingang, Weg, den du geschlagen hast, I'm afraid. Nun mag es sein dass meine Unkenntnis der Örtlichkeit und die Licht~ und Schattenwirkung - trotz Lupe - mir keinen besseren Eindruck vermitteln. Aber du bist ja erst am Anfang deiner Arbeit mit dem "lichten Wald". Später vielleicht, wenn du die Arbeit vollendet hast, könnten neue Fotos mir einen besseren Eindruck vermitteln, falls du das möchtest.

Man sagt, dass die Wege des Herrn unergründlich seien, die Wege des Menschen aber auch. Warum ziehen Frances und Alan so weit weg? Man muss das nicht verstehen. Sie werden ihre Gründe haben, folglich sollte man es akzeptieren.

Du bist also - inzwischen bin ich auf Seite 8 deines Briefes - Harry-Potter-Fan!? Wir haben nicht die Absicht - und wollen auch nicht - uns diesem "Fieber" anschließen. Ist das wirklich so toll? Es gibt doch andere, interessante Bücher, Krimis, Abenteuerromane, was ist das Besondere an Harry Potter? Das mit den fehlenden Seiten ist schon ein "dicker Hund". Es zeigt aber deutlich wie "hektisch" in diesem Geschäft "gearbeitet" wird, und dass es letzlich nur um eins geht: Money, Money, Money! - Was ist mit dem "11. September"? Schon alles gelesen?

Es ist eine gute Idee Kinder und Enkelkinder zum Beerenpflücken zu animieren. Du hast Arbeitsentlastung und sie freuen sich über "preiswertes Obst". Selbst-verständlich freue ich mich dass du nicht mehr in Kirschbäumen herumkletterst (Anm.: nur weil die Vögel mir alle Kirschen weggefuttert hatten!!!).
Es ist auch höchste Zeit dass du mit diesen Kindereien (Klettern in Bäumen) Schluss machst. Als Mutter und vielfache Großmutter schickt sich so etwas nicht. Außerdem werden die Knochen im Alter ja nicht geschmeidiger.
Also verabsciede dich von der Kletterei, wenn auch mit Wehmut, aber mit dem Gedanken dass im Leben irgendwann mit allem Schluss ist.

Ja, ich habe es bemerkt dass du die Ränder in deinem Brief vermasselt hast. Was soll's? Hauptsache die Löcher sind an der richtigen Seite. Was ich nicht verstehen kann, dass man einen Brief schreibt, dazu den Schreibblock auf den Knieen balanciert (nicht balanziert, das hört sich nach bilanzieren an) und gleichzeitig im TV Tennis schaut. Merke: Wer zwei oder mehr Dinge gleichzeitig tut macht keines dieser Dinge ordentlich. Dein Brief beweist es. Weißt du denn wenigstens welches Spiel du im TV gesehen hast?

Heutige Beilagen sind ein paar Schnippel und zwei Leckerli für John.
Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.

PS: Es ist jetzt 21.30 Uhr und ich muss noch etwas für Englisch tun, es wird Zeit. Ich habe allerdings den Eindruck (der nächste VHS-Kurs beginnt am 29.9.), dass all' meine Bemühungen wenig fruchten.


Herne, 22. Juli 2003
(Anm.:Dieser Brief war mit dem Laptop geschrieben, mit vier verschiedenen Farben, verschiedenen Schriftgrößen und Unterstreichungen. War wohl Helmuts Art mich zu erinnern dass ich ihm Post versprochen hatte)

Liebe Traudel!
Wie du weißt, ist in der heutigen Zeit nichts mehr sicher.

Das fängt schon beim Wetter an: Am Sonntag hatten wir unerträgliche 33 Grad mit brennender Sonne, und seit gestern - nach einigen Gewittern und viel Regen - haben wir nur noch 24 - 26 Grad mit einigen Regenschauern. Wie wird es morgen sein?

Was ist mit der Gesundheit? Heute fühle ich mich wohl, bin ich morgen vielleicht schon krank?
Heute habe ich noch mit meiner Frau gescherzt und gelacht, werden wir uns evtl. morgen streiten?
Wir haben Möbel bestellt, werden wir sie auch bekommen? Geht die Lieferfirma vielleicht Pleite?
Von England soll ich Post bekommen, kommt sie wirklich? Ist sie denn schon abgeschickt?

I am not sure!

Darum, aber auch wegen der Marken für John, schicke ich dir diesen Brief.
Herzliche Grüße von uns an euch Helmut.


Herne, 23. Juli 2003
(Anm.:Auch dieser Brief war mit dem Laptop geschrieben)

Liebe Traudel!
Heute bekommst du (or rather John) eine Sonder(bare) Sendung.

Beim Einsortieren der Marken vom 2. Quartal fiel mir auf dass ich einige "Köpfe" nicht kenne. Aber es gibt ja in der Briefmarkenzeitung Beschreibungen der Neuausgaben, und ich dachte mir, dass sich John vielleicht dafür interessiert.

Leider ist es so dass die Beschreibungen immer am Anfang des Heftes stehen, ausgerechnet da, wo auf der Vorderseite die deutschen Marken abgebildet sind. Weil ich diese für den Katalog ausschneide bleiben von den Beschreibungen oft nur Fragmente übrig.

Aber ich sage mir: "Besser den Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach".
Manche Leute sagen: "Besser eine Stumme im Bett als eine Taube auf dem Dach".

Lassen wir das, denn einige Beschreibungen sind sogar vollständig.
Liebe Grüße von uns an euch Helmut.


Dienstag, 29. Juli 2003

Liebe Traudel!
Für heute hatte ich mir fest vorgenommen deinen Brief vom 17.7. zu beantworten. Es stand nicht viel auf meinem Tagesprogramm, nur vormittags zum Markt, mit Hilde zum Arzt und nachmittags nur 1 Maschine waschen, da blieben mehrere Stunden für den Antwortbrief. Aber dann ..., aber der Reihe nach, zunächst muss ich noch den Sonntag erwähnen.

Da waren wir zum Kaffee in Mülheim. Die Wettervorhersage war nicht gut, das Wetter hervorragend. Nicht zu warm, viel Sonne, wir haben auf dem rückwärtigen Balkon gesessen und den schönen Blick ins Grüne und Kaffee und Kuchen genossen. Ursula hatte für Hilde eine Überraschung. Hilde suchte seit längerer Zeit eine neue, ärmellose Weste (die alte [West] ist ziemlich hin), in Herne war nichts zu finden. Ursula hat in Essen - nach langer Suche - eine gefunden, passte, und Hilde war "total hin und weg".

Heute nun, zum Arztbesuch, hat sie die Weste "eingeweiht". Normalerweise fahren wir anschließend mit der Taxe nach Hause, weil Hilde der Weg zurück zu schwer fällt. Heute aber (ob es an der Weste lag?) meinte sie, dass wir doch mal versuchen sollten zu Fuß nach Hause zu gehen. Gesagt - getan. Schön langsam "walkten" wir zur Bank, über den Markt, kauften etwas Obst, und Hilde war ganz stolz dass sie es geschafft hatte. Der Mittagsschlaf dauerte etwas länger als üblich, na klar, sie war vom ungewohnten Laufen müde, ich aber auch, denn für mich ist das langsame Gehen mit zusätzlicher Belastung (willige, aber nicht sehr lauffähige Frau am rechten Arm, und an der linken Hand, die wegen des geholten Geldes schwere Handtasche und einige Kilo Obst) sehr anstrengend. Außerdem bin ich ja nicht mehr der Jüngste, auch wenn ich noch zur Schule gehe! -

Dann wurde gekniffelt, die Waschmaschine angestellt, es war 17 Uhr und ich wollte ... aber schau mal erst, ob irgendein netter Mensch dir eine Mail geschickt hat. Tatsächlich, Gerd war der nette Mensch. Er teilte mir mit, dass die Urkunde aus Arzfeld (für die ich kürzlich die Gebühr überwiesen habe) angekommen sei, und schickte sie mir als Attachment mit. Eine tolle Urkunde von 1852. Herrlich, diese verschnörkelte Schrift, total unleserlich. Ich behaupte dass sogar ein Apotheker (der doch viel Kummer mit der Handschrift der Ärzte hat [ ist vorbei, Rezepte schreibt nun der Computer]), ratlos vor diesem Gekritzel stehen würde. Gerd teilte mir mit dass so ca. 15 Worte "Umstände" (er meint: ungeklärt sind) machen, und eine Hilfe bei der "Entschlüsselung" dankbar angenommen würde. 15 Worte sind etwa 45% dieses "Dokuments".

Nun musste ich entscheiden: Brief Traudel versus Hilfe Gerd. Ich hasse diese Entscheidungen, zumal dann, wenn eines meiner Geschwister benachteiligt werden muss. Obwohl es heißt: Ladies first! Hoffe ich auf dein Verständnis, wenn ich erst versucht habe dem "armen" Gerd zu helfen. (Außerdem habe ich ja - wie du siehst - mit deinem Brief angefangen, obwohl er sonst - I'm afraid - heute noch fertig geworden wäre).

Um es vorweg zu sagen, diese "Hilfe" (ob sie eine war, ist unklar) hat mich mehrere Stunden gekostet. Zunächst habe ich die Urkunde gedruckt - Käse. Dann habe ich die Druckereinstellung verändert, der Druck wurde deutlicher aber kaum lesbarer. Dann habe ich das Dokument auf dem Bildschirm vergrössert und mit der Lupe "untersucht". Dann gab es Abendbrot (People don't usually have bread and cheese and sausage for supper in Britain), die Pillen für morgen mussten bereit gelegt werden, auch die Betten für die Nachtruhe mussten "präpariert" werden und dann habe ich Gerd angerufen. Wir haben uns lange unterhalten und hoffen (glauben) einige Unklarheiten beseitigt zu haben.

Jetzt ist es 22.45 Uhr, der Ruf meines Bettes ist unüberhörbar.


Mittwoch, 30. Juli 2003

Also los, auf ein Neues in der Hoffnung deinen Brief heute endgültig zu beantworten.

Du fragst nach den Shoo-Fly-Pflanzen. Als Ursula vor gut 4 Wochen die Schale mit einigen Pflanzen mitnahm waren die Pflanzen so groß wie meine (ca. 15cm). Am Sonntag war ich erstaunt, dass Ursulas Pflanzen viel größer als meine sind, mehr Blüten und schon einige Samenkapseln haben (noch grün). Wahrscheinlich ist die Mülheimer Luft besser als die Herner Luft. Ich vermute aber einen anderen Grund. In Ursulas Schale waren lediglich ca. 6 Pflanzen, in meiner Schale mehr als die doppelte Anzahl. Darum habe ich einige mickerige Pflanzen entfernt, und es sieht so aus als ob sich die restlichen besser entwickeln.

Auch mir gefällt der schnelle Info-Austausch per Mail, aber lieber schreibe ich einen Brief per Hand, auch wegen der Marken für John. Es mag aber auch daran liegen dass ich keinen "richtigen" Arbeitsplatz für den Laptop habe, und mir das Hin~ und Herräumen von Laptop und anderen Dingen zu lästig ist.

Nun strunz mal nicht zu viel mit deinen Tippkenntnissen. Wenn du so gut "tippen" kannst, versuche es doch mal mit Lotto!? Auch ich (musste) habe mal tippen gelernt, auch Steno. Zur Kaufmannsgehilfenprüfung mussten Nachweise über SM~ und Steno-Kenntnis vorgelegt werden. Ich bin nicht sicher, ob man pro Minute 120 fehlerfreie Anschläge an der SM und 80 Silben Steno (oder umgekehrt) nachweisen musste. Alles verlernt wegen mangelnder Übung.

Das Beerenpflücken und ~verarbeiten geht allmählich zu Ende. Es waren ja unglaubliche Mengen die ihr geerntet und verarbeitet habt. Sei doch nicht traurig dass es mit den Kirschen nicht geklappt hat, und denke daran:

Nicht alles funktioniert im Leben,
manchesmal geht was daneben.
Was dich ärgert, das ist doch so,
macht andrerseits die Vögel froh.

Gönne doch den Piepmätzen die Kirschen, sie werden es dir mit ihren Liedern danken.

Du kannst also Verschwendung nicht ausstehen, das ist ein guter Charakterzug, ganz in meinem Sinne. Auch ich stopfe Socken, nähe Knöpfe an, ich kann dich gut verstehen. Was ich nicht verstehen kann ist, dass du bei dieser Einstellung 4 Schlangengurken (vier) "verkommen" (erfrieren) lässt! Könnte es sein dass du nicht die Verschwendung sondern die Schlangengurken hasst?
(Anm.: Ich liebe Schlangengurkensalat - "it was an accident" - der Kühlschrank war zu kalt eingestellt!)

Der überaus fleißige John, er ist ehrgeizig, will Meilen (das ist wohl etwas übertrieben?) von Regalen in der Garage haben! Dann kann er alles finden wenn er es braucht (er meint wohl Werkzeug!?). Wenn er sich da nicht täuscht! Denn:

Schon bei einer Meile pro Regal
wird das Suchen dir zur Qual!

Er braucht dringend deine Hilfe! Du müsstest ihm nach dem CGL-Verfahren (Computer-Gestütztes-Lagerwesen) eine Liste erstellen, in der alle Werkzeuge mit dem Lagerort verzeichnet sind. Voraussetzung ist allerdings eine Definition der Regale, etwa so: (Anm.: es folgte eine Tabelle aus vier Regalen, jedes in vier Gestellbretter unterteilt, die eine viertel Meile in der Länge darstellen sollte. In jedes Fach hatte er Artikel wie Bohrmaschine, Fuchsschwanz, Hammer, Nägel, Meissel, usw, usw, eingetragen.)

Das ist ja kaum zu glauben schon wieder ist mir ein Kuli leer! Aber ich lasse nicht locker, der Brief muss heute fertig werden, zur Not schreibe ich am PC weiter.
Isn't it funny?
Du schreibst nach Computerärger per Hand weiter und ich mache es umgekehrt!

Wo waren wir - ach ja, John mit seinen vielen Aktivitäten. Er ist ja wirklich sehr engagiert und aktiv, aber keine Sorge,

Nimmt das Alter langsam zu,
kommt allmählich er zur Ruh!

(Spruch eines alten Rentners)

Die Sache mit Carl's plattem Hinterreifen ist wahrscheinlich schon durch meine Mail erledigt. Es ist doch erstaunlich wie gut es die jungen Leute haben - wenn Opa und Oma noch fit und hilfswillig sind. So ein Glück hatten wir nicht, Katzen füttern, Pflanzen gießen. Na ja, wir hatten ja keine Katzen. Es sei ihnen gegönnt.

Gratulation zu deiner English-Version von "Schön ist es auf der Welt zu sein" ..., gut gelungen.
(Anm.:"How lovely in this world to be, so says John to Helenly" - oder so ähnlich. Kann mich nicht erinnern)

Dein Wissensstand bezüglich meiner "Blutgeschichte" ist überholt. Am 21.7. war ich beim "Blutsauger". Der Hb-Wert ist dank der Tabletten stabil, und die anderen Werte haben sich zur Zufriedenhait des Arztes normallisiert. Nächster Termin ist der 19.8., dann wieder Blutprobe und ich hoffe dass alle Werte stabil sind, dann nix Blutsaugen! Drücke alle verfügbaren Daumen und zur Sicherheit die großen Zehen dazu.

Die nächsten Passagen deines Briefes will ich nur kurz "streifen". Da wäre zunächst Harry Potter. Ich kann dazu nichts sagen, ich habe nichts gelesen, kenne nur den "Rummel" um HP. Wenn dir die Bücher Spaß machen, wenn die Lektüre spannend ist, warum nicht HP? Ich habe in meiner Jugend in ähnlicher Weise "Karl May" verschlungen, oft abends spät mit Taschenlampe unter der Bettdecke.

Dann wäre da das Buch 9/11. (Anm.: Verschwörungstheorien). Ob alles stimmt was da behauptet wird? So viele Gemeinheiten, Irreführungen der Bevölkerung durch bewusste Falschinformation und dann die angebliche Kumpanei mit Al-Kaida. Das ist kaum zu glauben. Vielleicht erfahren wir ja mal eines Tages was wirklich wahr ist.
Ach, ist das schön, auf Seite 4, letzter Abschnitt, von Ursula ... warscheinlich weil es ihre eigene Meinung ... Darum meine ich:

Also lautet ein Beschluss,
dass der Mensch was lernen muss.
Lernen kann man, Gott sei Dank,
aber auch sein Leben lang! - Wilh. Busch

Und "eitsch"wird dir (das ist gemein),
fast immer gegenwärtig sein.
- von mir

Dann sind da noch so unwichtige Dinge wie ... morgentliches Kaffeetrinken (schon erledigt) und balancieren, eigentlich auch erledigt. Der Satz: Du hast natürlich, wie immer, Recht, gefällt mir nicht. Nicht "wie immer", "manchmal" oder "ab und zu" steht mir besser zu Gesicht. Es freut mich aber dass du meine Meinung: Wer zwei oder mehr Dinge gleichzeitig tut, macht keines dieser Dinge ordentlich - mit deiner Aussage indirekt bestätigt hast. Dass du nach viel Applaus hochgekuckt hast und im replay gesehen hast, warum der Applaus, o.k., aber was ist inzwischen auf dem Briefblock auf deinen Knien passiert?

Das ist traurig, dass von euren stolzen Hennen nur noch 2 übrig sind. Wollt ihr euch neue anschaffen?

Es ist interessant dass Fische beim Füttern Schlange schwimmen können, mir völlig neu.

Herzliche Grüße von uns an euch. Helmut.
Beilagen sind heute einige Schnippelsachen und für John ...

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